DIAGNOSE UND THERAPIE DES MORBUS GAUCHER: AKTUELLE EMPFEHLUNGEN DER DEUTSCHEN THERAPIE-ZENTREN IM JAHRE 2000 Prof. Dr. Claus Niederau 1, Prof. Dr. Arndt Rolfs 2, PD Dr. Stephan vom Dahl 3, Prof. Dr. Dieter Häussinger 3 Dr. Ludger Wilhelm Poll 4, Dr. Eugen Mengel 5, Prof. Dr. Michael Beck 5
1 Innere Abteilung, St. Josef-Hospital Oberhausen, Akademisches Lehrkrankenhaus des
2 Neurologische Klinik und Poliklinik, Universität Rostock
3 Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie,
4 Institut für Diagnostische Radiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Innere Abteilung, St. Josef-Hospital, Mülheimer Str. 83
Telefon: 0208 837 301; Telefax: 0208 837 309; E-Mail: [email protected]
Institut für Neurology, Universität Rostock, Gehlsheimer Straße 20
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Abteilung Gastroenterologie, Medizinische Klinik und Poliklinik, Heinrich Heine Universität,
Telefon: 0211 811 7569; Telefax: 0211 811 8752; E.mail: [email protected]
Abteilung Gastroenterologie, Medizinische Klinik und Poliklinik, Heinrich Heine Universität,
Telefon: 0211 811 8764 ; Telefax: 0211 811 8752; E.mail: [email protected]
Institut für Diagnostische Radiologie, Heinrich Heine Universität, Moorenstraße 5
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Kinderklinik der Universität Mainz, Langenbeckstraße 1
Telefon: 06131 17 26 42; Telefax: 06131 17 6686; E.mail: [email protected]
Kinderklinik der Universität Mainz, Langenbeckstraße 1
Telefon: 06131 17 2781 Telefax: 06131 17 6683; E.mail: [email protected]Einleitung Ätiologie und Pathogenese Klinik und Befund Verlauf und Prognose Diagnostik Therapie des M. Gaucher
Enzymersatztherapie bei neuronopathischen Verlaufsformen des M. Gaucher
Dauerbehandlung nach Abbau der gespeicherten Glucocerebroside
Therapiemonitoring
Monitoring der neurologischen Komplikationen
Gentherapie Patienten-Selbsthilfe-Gruppe – „Gaucher Gesellschaft Deutschland“ Literatur Tabelle1 + 2 Einleitung
Beim M. Gaucher handelt es sich um die häufigste Sphingolipidose, deren Vorkommen zwischen
1 : 40.000 (in Zentraleuropa) (Rolfs, 2000a) und 1 : 2.000 (in einigen außereuropäischen Ländern,
z.B. Israel) (Goldblatt, 1988; Zimran, 1991) variiert. Zugrunde liegt dieser Speichererkrankung ein
autosomal-rezessiv vererbter Defekt der Glucocerebrosidase, der - je nach verbleibender
Restaktivität des Enzyms - in unterschiedlichem Ausmaß zu einem verminderten Abbau der
Sphingolipide führt (Brady, 1966; Barranger, 1989). Die akuten und chronischen
neuronopathischen Verlaufsformen (früher auch als Gaucher-Typen 2 und 3 bezeichnet) sind mit 5
- 10% in Mitteleuropa und Deutschland deutlich seltener als die nicht-neuronopathische Variante
(früher als Gaucher Typ 1 bezeichnet).
Klinisch ist der M. Gaucher charakterisiert durch die Kernsymptome Hepatosplenomegalie,
Abgeschlagenheit, Adynamie, Knochenbefall mit hämatologischen und laborchemischen
Veränderungen sowie - in ca. 5 – 10% der Fälle mit Beteiligung des Zentralnervensystems (ZNS)
– durch das Auftreten einer myoklonischen Epilepsie, okulomotorischer Apraxie und
progredienter, jedoch meist leichter Retardierung. Seit nunmehr fast 10 Jahren steht eine
wirksame Therapie der Erkrankung durch die intravenöse lebenslange Substitution des defekten
Enzyms Glukocerebrosidase zur Verfügung.
Die Enzymersatztherapie führt – bei frühzeitigem Beginn und adäquater Dosis - zur meist
kompletten Rückbildung der intestinalen, ossären und laborchemischen Veränderungen nahezu
aller Komplikationen und Beschwerden, und bewirkt eine erhebliche Besserung des
Genetisch-epidemiologische Daten (Rolfs, 2000a) und das Wissen um die Zahl zur Zeit
therapierter Patienten legen es nahe, dass die Erkrankung in Deutschland derzeit nur bei 10 - 20%
der Betroffenen korrekt diagnostiziert ist; alternativ können diese Befunde auch durch die
Tatsache erklärt werden, dass die Erkrankung nur geringe subjektive Beschwerden verursacht und
damit keiner Diagnostik zugeführt wird. Die Diagnosestellung ist heute über die Analyse der
deutlich verminderten Aktivität der Glukocerebrosidase in Leukozyten und der Bestimmung des
zugrundeliegenden Gendefektes bei allen Patienten ohne invasive Techniken möglich.
Die Betreuung von mehr als 2/3 aller deutschen Patienten erfolgt aktuell in ausgesuchten
Therapiezentren, die in diesem Artikel ihre Empfehlungen zur Diagnose und Therapie des Morbus
Gaucher zusammenfassen. Damit sollen die Bemühungen verstärkt werden, das Krankheitsbild
½ in die differentialdiagnostischen Überlegungen miteinzubeziehen,½ damit rechtzeitig und adäquat zu diagnostizieren,½ und in der Folge – auf rationaler Sach- und Wissensbasis - adäquat zu behandeln. Ätiologie und Pathogenese
Der M. Gaucher ist eine hereditäre Lipidspeicherkrankheit, die durch den genetischen Defekt
eines lysosomalen Enzyms, der ß-Glucocerebrosidase, verursacht wird. Dieses Enzym ist für die
hydrolytische Spaltung von Glucosylceramid in Glucose und Ceramid verantwortlich. Bei
fehlender oder reduzierter enzymatischer Aktivität reichert sich Glucosylceramid in lysosomalen
Strukturen der Zellen des retikulo-endothelialen Systems, vorwiegend in der Milz, den
Kupfferschen Sternzellen der Leber, im Knochenmark, in Osteoklasten, und seltener auch in
Lunge, Haut, Konjunktiven, Nieren und Herz (Barranger, 1989). Die Glucocerebroside
akkumulieren fast ausschließlich in Makrophagen, die im Verlauf zu sogenannten Gaucher-
Speicherzellen anschwellen können. Diese Zellen führen über die Zunahme der Zellmasse zur
Vergrößerung von Leber und Milz, oft mit den Symptomen eines Hypersplenismus
(Thrombopenie, Anämie und seltener Leukopenie). In den Knochen führt die Verdrängung des
fettreichen Knochenmarks durch die Gaucherzellen zu einer allmählichen Veränderung der
Corticalis und somit zu einer vermehrten Brüchigkeit.
Die bisherige Klassifikation des M. Gaucher umfaßte drei Typen (1-3), die sich hinsichtlich des
Zeitpunktes der Erstmanifestation, der Mitbeteiligung des ZNS und der Lebenserwartung
unterschieden; die Trennung löst sich vor dem Hintergrund der Tatsache, dass viele Verläufe
intermediären Formen entsprechen und damit einem Typ nicht zu zuordnen sind, immer mehr auf
und es wird daher von akut (ehemals Typ 2) oder chronischen neuronopathischen (ehemals Typ 3)
Verläufen oder nicht-neuronopathischen Formen (ehemals Typ 1) gesprochen. Klinik und Befund
• Der nicht-neuronopathische M. Gaucher hat einen chronischen Verlauf, der durch
Hepatosplenomegalie, Knochenbefall und hämatologische Veränderungen, nicht jedoch durch
neurologische Symptome gekennzeichnet ist. Der Zeitpunkt der klinischen Manifestation des
Typ 1 variiert von der frühen Kindheit bis hin zum Erwachsenenalter.
• Der akut neuronopathische Typ ist charakterisiert durch schwere neurologische Komplikatio-
nen, die in der Regel innerhalb der ersten 2 Lebensjahre zum Tode führen, während der
• chronisch neuronopathische Typ mit milderen neurologischen Symptomen und einer
Hepatosplenomegalie. Bei vielen Patienten mit einem nicht-neuronopathischen Verlauf des M.
Gaucher tritt als Folge der Glucocerebrosidspeicherung schon in der Jugend eine zunächst meist
schmerzlose Splenomegalie auf (Barton, 1991; Niederau, 1994; Poll, 2000). Die Milz kann später
bis zum Zwanzigfachen der normalen Größe wachsen. Milzinfarkte, die sich in abdominellen
Schmerzen äußern, kommen gehäuft vor. Zum typischen klinischen Bild gehört auch die
Lebervergrößerung, die in der Regel das 1,5- bis 2-fache der oberen Norm überschreitet. Nur
selten entwickeln sich daraus eine Leberinsuffizienz oder eine Zirrhose. Knochenveränderungen. Die knöchernen Komplikationen werden am häufigsten im distalen
Femur und der proximalen Tibia gefunden (Cremin, 1990; Goldblatt, 1978; Stowens, 1985).
Radiologisch zeigen sich Erlenmeyerkolben-ähnliche Verbreiterungen im Metaphysenbereich.
Häufige Komplikationen sind Spontanfrakturen der Röhrenknochen und Einbrüche der
Wirbelkörper, die bis zum völligen Abbau des Wirbelkörpers und zu Kompressionserscheinungen
des Spinalkanals führen können. Osteonekrotische Veränderungen befallen meist den Hüftkopf
oder den proximalen Humerus. Gerade im Wachstumsalter kann es zu "Knochenkrisen" mit den
Symptomen einer akuten, hochschmerzhaften Entzündung kommen unter Bevorzugung des
distalen Femurs und der proximalen Tibia.
Die Kernspintomographie (MR) ist die sensitivste Technik, um die Knochenveränderungen zu
dokumentieren und den Schweregrad festzulegen. Eine von Rosenthal und Mitarbeitern (1986)
festgelegte Regel ermöglicht es, den Schweregrad des Knochenbefalls anhand des Befallsmusters
an den unteren Extremitäten einzuteilen, wobei mit zunehmender Schwere die Veränderungen
nach distal hin und zu den Metaphysen hin zunehmen. Eine alternative Methode zur Bestimmung
der Schwere des Knochenbefalls ist die Computertomographie(Rosenthal, 1989), z.B. mittels
Bestimmung der Corticalisdicke. Die genaueste, aber auch aufwendigste Methode zur
Schweregradeinteilung des Knochenbefalls ist die MR - Messung des Fettanteils im Knochenmark
(quantitatives chemisches Shift – Imaging, QCSI). Wegen des hohen technischen Aufwandes wird
die MR - Messung der Fettkonzentration im Knochenmark nur in wenigen Zentren angewendet. Hämatologische Veränderungen. Bei ausgeprägter Hepatosplenomegalie kann das Blutbild eine
Panzytopenie zeigen. Häufig findet man aber zunächst eine milde Anämie und eine
Thrombozytopenie < 80.000/µl. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung können die Thrombozyten
auf Werte von weniger als 20.000/µl abfallen und so zu einer manifesten Blutungsneigung führen.
Bei der körperlichen Untersuchung können Hämatome und petechiale Einblutungen auffallen,
anamnestisch wird häufig rezidivierendes Nasen- oder Zahnfleischbluten angegeben. Leistungsminderung und Müdigkeit. Fast alle Patienten klagen über Müdigkeit, Leistungs-
schwäche und Interesselosigkeit (Niederau, 1994). Die Ursache dieser Allgemeinbeschwerden ist
nicht genau bekannt. Es steht allerdings fest, dass Gaucherpatienten einen erhöhten
Energieverbrauch haben (Barton, 1989; Hollak et al, 1997). Wachstumsstörungen in der Kindheit. Sofern sich die Erkrankung bereits in der Kindheit
manifestiert, ist oft eine ausgeprägte Wachstumsstörung der Kinder erkennbar (Kaplan, 1996). Seltenere Befunde. Pulmonale Komplikationen beim M. Gaucher sind selten, können aber zu
Störungen der Lungenfunktion und pulmonaler Hypertonie führen. Zur initialen Diagnostik gehört
deshalb eine Basis-Echokardiographie oder ein Doppler und bei pulmonalen Symptomen die
entsprechende weitere Abklärung. Manchmal kann man weißliche Flecken am Augenhintergrund
beobachten, die aber keine Auswirkungen auf die Sehkraft haben. Pingueculae der Bindehaut sind
typische, aber harmlose Veränderungen. Nur sehr selten treten schwerwiegende
Glaskörpertrübungen auf, die nach Enzymersatztherapie rückläufig sein können (N Engl Dahl,
1998). Außerdem sind eine Reihe von harmlosen Hautveränderungen beschrieben (Goldblatt,
Verlauf und Prognose
Gaucher-Patienten sind vor allem durch Blutungskomplikationen und Milzrupturen gefährdet. Das
gehäufte Auftreten von Tumoren scheint für die Gaucher-Population in Israel relativ sicher
nachgewiesen (Shiran, 1993), nicht hingegen für die Bevölkerung in Westeuropa und Deutschland
(Plasmozytome [Brady, 1997] und Lymphome [Perales, 1998]). Die Lebensqualität der Typ 1-
Patienten ist besonders durch die Knochen- und Gelenkveränderungen reduziert. Nach Frakturen
und Femurkopfnekrosen sind manche Patienten auf den Rollstuhl angewiesen. In der Kindheit
stehen oft Wachstumsstörungen oder Knochenkrisen im Vordergrund.
Unbehandelt nimmt die Erkrankung bei nahezu allen Patienten einen progredienten Verlauf. Die
Prognose bei der akut-neuronopathischen Form des M. Gaucher ist innerhalb der ersten zwei
Lebensjahre infaust; auch Patienten mit entsprechender chronisch neuronopathischer Form haben
möglicherweise eine eingeschränkte Lebenserwartung, wobei hierzu bislang noch wenig klinische
Diagnostik Anamnese und Labordiagnostik. Patienten mit einem M. Gaucher fallen am häufigsten durch
Hepatosplenomegalie, Blutbildveränderungen, und Leistungsminderung sowie durch Knochen-
und Gelenkkomplikationen auf. Differentialdiagnostisch wird dabei zunächst an hämatologische
Erkrankungen aus dem anämischen und leukämischen Formenkreis gedacht. Gesichert wird die
Diagnose durch die direkte Messung der ß-Glucocerebrosidase in Leukozyten oder Fibroblasten.
Die Glucocerebrosidasemessung – wegen der nicht-erforderlichen Invasivität bevorzugt in
Leukozyten, aus labortechnischen Gründen jedoch besser in Fibroblasten - erlaubt einen sicheren
Nachweis von homozygoten Mutationsträgern des Glucocerebrosidase-Gens.
Bei typischer Klinik und eindeutig erniedrigter Glukocerebrosidase-Aktivität im Leukozyten ist
die Diagnose des M. Gaucher gestellt, so dass histologische Untersuchungen von Knochen, Leber
oder Milz zur Sicherung der Diagnose nicht erforderlich sind. Die Messung der
Glukocerebrosidase-Aktivität sollte in einem Labor erfolgen, das mit dieser Messung und ihrer
Deutung besondere Erfahrung hat (z.B. Prof. K. Harzer im Institut für Hirnforschung der
Universität Tübingen, Prof. Dr. A. Rolfs an der Neurologischen Universitätsklinik in Rostock,
Prof. Dr. M. Beck an der Universitätskinderklinik in Mainz).
In der Knochenmarksbiopsie ist der Nachweis von Gaucher-Speicherzellen hinsichtlich ihrer
Spezifität für die Diagnosestellung mit einer Unsicherheit behaftet, da Pseudo-Gaucherzellen bei
einigen hämatologischen Erkrankungen sowie bei anderen Speichererkrankungen (z.B. beim
Niemann-Pick) vorkommen und auch erfahrene Untersucher täuschen können (Beutler, 1990).
Da die Diagnose des Morbus Gaucher mit erheblichen Konsequenzen und einer teuren Therapie
verbunden ist, sollte der Befund einer verminderten Glukocerebrosidaseaktivität in Leukozyten
möglichst immer durch den Nachweis des Gendefektes bestätigt werden(Finckh, 1998). Man
beobachtet bei der N370S-Mutation fast nie eine neuronopathische Symptomatik und bei der
homozygoten N370S-Mutation liegt oft eine besonders milde Verlaufsform vor. Die genetische
Diagnostik ist während der Schwangerschaft mittels Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie
möglich, wobei eine solche Untersuchung jedoch nur in Populationen mit einer hohen
Genfrequenz sinnvoll ist oder in bereits bekanntermaßen betroffenen Familien.
Bei fast allen Patienten finden sich außer den Blutbildveränderungen Erhöhungen der nicht
tartrathemmbaren sauren Phosphatase, des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE), des
Lysozyms und des Serumferritins. Die Messung der Chitotriosidase ist besonders gut geeignet, um
den Erfolg der Therapie zu überwachen, da die Höhe dieses Enzyms in Verlaufsuntersuchungen
recht gut die Gesamtmenge der im Körper gespeicherten Glucocerebroside widerspiegelt (Hollak,
Therapie bei nicht-neuronpathischen Verläufen des M. Gauchers Enzymersatztherapie. Seit 1991 steht mit der intravenösen, lebenslang erforderlichen Gabe des
modifizierten Enzyms eine wirksame Therapie zur Verfügung. In den ersten Studien in den USA
wurde nach pharmakokinetischen Studien eine Dosierung von 60 IE des Enzympräparats Ceredase
pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche bzw. alle zwei Wochen verwendet (Barton, 1991). In
einigen nachfolgenden Studien reduzierten andere Gruppen die Dosis auf 15-30 IE/kg/Monat (als
i.v. Infusion über etwa 2 Stunden), wobei die niedrigeren Dosierungen in der Regel in kürzeren
Intervallen gegeben wurden (Beutler, 1991; Hollak, 1995); für das letztere Design fanden sich
aber in kontrollierten Studien keine Vorteile. In aktuellen Berichten scheint es sich vielmehr
anzudeuten, dass bei niedriger Dosis bei schwer betroffenen Patienten vor allem
Knochenkomplikationen gehäuft auftreten können (Ida, 1999).
Vor kurzem ist das bislang aus menschlicher Plazenta gewonnene Präparat Alglucerase (Ceredase)
durch ein zugelassenes gentechnisch gewonnenes Enzym ersetzt worden (Imiglucerase,
Cerezyme). Das rekombinante Enzyme ist genauso wirksam wie das Plazentaenzym (Grabowski,
1995) und bietet den Vorteil, dass das theoretisch mögliche Restrisiko einer Infektion aus der
früheren Plazentapräparation jetzt entfällt.
Die meisten Patienten berichten schon nach wenigen Wochen über eine gesteigerte
Leistungsfähigkeit; fast alle Patienten zeigen 6 Monaten nach Therapiebeginn deutliche
Verbesserungen der hämatologischen Veränderungen, die sich nach 12-18 Monaten bei der
Mehrzahl der Patienten normalisieren. Nach 4-6 Monaten wird außerdem bei vielen Patienten eine
Reduktion von Leber- und Milzgröße beobachtet. Bei denjenigen Patienten, die mehr als 2 Jahre
mit einer ausreichenden Dosis behandelt worden sind, hat die Leber oft wieder ihre normale
Größe erreicht (Niederau, 1996). Bei einigen Patienten mit massiver Splenomegalie hat die Milz
allerdings auch nach einigen Jahren Therapie noch nicht ihre normale Größe erreicht, was
möglicherweise auf eine starke Fibrosierung des Organs zurückzuführen ist.
Bei Kindern ist der Verlauf der Morbus Gaucher oft mit einer erheblichen Wachstumsstörung
vergesellschaftet, die nach einer adäquaten Enzymersatztherapie meist rasch und eindrucksvoll
rückläufig ist, so dass die Patienten in der Folge oft einen deutlichen Wachstumsschub erfahren.
Das Skelettröntgen zeigt bei den meisten Patienten nach 12-18 Monaten weiterhin Gaucher-
typische Knochenveränderungen. In der Regel dauert es 2-3 Jahre, bis sich dokumentierbare
Verbesserungen der Knochenstruktur im MR nachweisen lassen (Rosenthal, 1995). Höhere
Dosierungen (60 IE/kg KG alle 2 Wochen i.v.) führen zu einer rascheren Verbesserung des
Knochenbefundes als niedrigere Dosierungen (20 IE/kg KG alle 2 Wochen i.v.). Es hat sich
bewährt, die Dosierung an das Ausmaß der Knochenveränderungen anzupassen (Poll, 1999,
Behandlungsrichtlinien der Enzymdosis (Tabelle 1). Angesichts der Kosten einer lebenslangen
Therapie, sollte die erforderliche Dosis entsprechend dem Schweregrad der klinischen
Komplikationen festgelegt und im Verlauf der Therapie angepaßt werden. Es besteht Konsens,
dass man leichte Erkrankungsformen ohne deutliche Knochenerkrankung bei vielen Patienten mit
relativ geringen Dosierungen (15-30 U/kg alle 2 Wochen) erfolgreich behandeln kann. Die
Reversibilität der Knochenveränderungen ist bisher nur durch eine größere Studie mit einer Dosis
von 60 U/kg (alle 2 Wochen) belegt (Rosenthal, 1995). Unter einer initialen Therapie mit zu
niedrigen Dosierungen sind schwere Knochenkomplikationen beschrieben worden, die unter einer
adäquat hohen Dosis bisher nicht berichtet wurden (Zaizov, 1995). Bei schweren
Knochenkomplikationen sollte deshalb nach den Erfahrungen der deutschen und amerikanischen
Behandlungszentren die initiale Dosis 60 U/kg alle 2 Wochen betragen.
Bei Erwachsenen gelten in den großen deutschen Zentren folgende Behandlungsrichtlinien
- eine hohe Dosis (60 IE/kg/2 Wochen) erhalten diejenigen Patienten, die sowohl schwere
Skelettkomplikationen als auch massive Hepato-/ Splenomegalie und Panzytopenie aufweisen;
- mittlere Dosierungen (30-40 IE/kg/2 Wochen) erhalten Patienten mit deutlicher
Hepatosplenomegalie/Panzytopenie und weniger schweren Skelettveränderungen;
- eine niedrige Dosis (20 IE/kg/2 Wochen) erhalten Patienten, die eine Hepatosplenomegalie mit
Zeichen des Hypersplenismus, aber keine wesentlichen Knochenveränderungen aufweisen.
Sollte es bei Dosierungen unter 60 IE/kg (alle 2 Wochen i.v.) nach 6 Monaten nicht zu einer
Besserung der Komplikationen und Beschwerden kommen, sollte die Dosis stufenweise um 20
IE/kg bis auf 60 IE/kg/2 Wochen erhöht werden. Gleiches gilt, wenn Patienten mit erheblichen
Knochenveränderungen unter einer Therapie mit 60 IE/kg alle 2 Wochen nicht ausreichend
ansprechen; auch hier sollte eine stufenweise Dosiserhöhung für 6-12 Monate in Erwägung
Die empfohlene Dosis zur Initialtherapie bei Kinder beträgt 60 Einheiten/kg (alle 2 Wochen i.v.).
Ist es zu einer Korrektur der beschriebenen Wachstumsretardierung und zum Rückgang der
weiteren klinischen Symptomatik gekommen, kann man die Dosis stufen weise um 10-20 IE/kg
reduzieren. Als Dauertherapie ist - ähnlich wie bei Erwachsenen - meist eine Dosis von etwa 20
Einheiten/kg (alle 2 Wochen i.v.) notwendig, wobei jedoch detailliert im Verlauf die
Knochensymptome untersucht und dokumentiert werden müssen, um ggfls. rechtzeitig eine
wieder erforderliche Erhöhung der Dosis vornehmen zu können.
Das Enzym Imiglucerase sollte als i.v. Infusion über einen etwa 2-stündigen Zeitraum alle 14 Tage
erfolgen. In der Regel ist die Anlage eines Port-System bei erwachsenen Patienten nicht
erforderlich und wird auch nicht empfohlen. Im Rahmen einer Heim-Therapie oder bei Kindern
wird jedoch in Einzelfällen ein Port-System verwendet. Enzymersatztherapie bei neuronopathischen Verlaufsformen des Morbus Gaucher. Eine
Enzymersatztherapie durch Imiglucerase (Cerezyme) führt auch bei Patienten mit einer chronisch
neuronopathischen Verlaufsform des M. Gaucher zu einer gesicherten Besserung der extra-
neurologischen Komplikationen (Eriksson, 1995, Vellodi, 2000). Es gibt zudem in einer
prospektiven Studie an kaukasischen Patienten mit einer chronisch neuronopathischen
Verlaufsformen gute Hinweise, dass eine hohe Enzym-Dosis (etwa 120 U/kg alle 2 Wochen i.v.)
auch die neurologischen Komplikationen günstig beeinflußt (Rolfs, 2000b). Bei der akuten
neuronopathischen Verlaufsform ist die Enzymersatz-Therapie nach derzeitigem Wissen
bezüglich der neurologischen Defizite erfolglos, so dass hier – vor allem in Fällen mit schwerer
bulbärer Mitbeteiligung - lediglich eine niedrig dosierte Therapie der viszeralen Symptome
Dauerbehandlung nach Abbau der gespeicherten Glukocerebroside. Nach weitgehendem
Abbau der gespeicherten Glukocerebroside und der entsprechenden Verbesserung der klinischen
Komplikationen kann die Enzymdosis bei den meisten Patienten reduziert werden.
Erfahrungsgemäß sprechen jüngere Patienten mit mildem Knochenbefall am besten auf die
Therapie an. Die schlechteste und langsamste Verbesserung nach Therapiebeginn findet man bei
starkem Knochenbefall. Die für die Dauertherapie erforderliche Dosis kann individuell erheblich
variieren (15-60 U/kg, alle 2 Wochen i.v.), so dass ein sorgfältiges, lebenslanges Monitoring der
Laborwerte, der Organgröße und der Knochenveränderungen notwendig ist. Nebenwirkungen der Enzymersatztherapie. Die Enzymersatztherapie ist sicher und hat nur sehr
selten Nebenwirkungen. Als einzige schwerwiegende Nebenwirkung wurde bisher in einem
Kollektiv von 150 Gaucherpatienten eine anaphylaktische Reaktion auf Imiglucerase bei einem
Kind beobachtet. Weltweit wurden einige Patienten beobachtet, die nach der Enzyminfusion
allergische Symptome entwickelten. Nur wenige Patienten entwickeln neutralisierende Antikörper
gegen die Glukocerebrosidase; noch seltener ist diese Antikörperentwicklung mit einer
verminderten klinischen Wirksamkeit verbunden (Ponce, 1997). Viele Patienten nehmen unter
Therapie zu. In der Regel liegt der Gewichtszuwachs bei 2-5 kg (Hollak, 1997). Symptomatische Therapie. Vereinzelt wurde in früheren Jahren bei besonders schwer
betroffenen Patienten eine Leber- oder Knochenmarktransplantation (Smanik, 1993; Starzl, 1993)
durchgeführt, wofür sich heute jedoch – bei ausreichend früher Therapie - keine Indikation mehr
ergibt. Zerstörte Gelenke, insbesondere der Hüften, bedürfen auch heute häufig noch eines
Gelenkersatzes, insbesondere wenn die Enzymersatztherapie zu spät begonnen wird. Es ist
empfehlenswert, zunächst eine Verbesserung der Knochenstruktur durch eine ausreichend hohe
und lange applizierte Enzymersatztherapie zu erreichen und danach prothetische und
rekonstruktive Maßnahmen durchzuführen.
Unterstützend kann bei starkem Knochenbefall der Einsatz von Osteoklastenhemmstoffen (z.B.
Pamidronate oder Alendronate) erwogen werden. Außerdem wird eine intensive physikalische
Therapie mit leichter körperlicher Belastung empfohlen. Die häufig bei den neuronopathischen
Verlaufsformen auftretenden myoklonisch-epileptischen Anfälle lassen sich gut mit Clonazepam
und Piracetam (in hoher Dosis) therapieren. Therapiemonitoring
Ein sorgfältiges Monitoring der Enzymersatztherapie ist sehr wichtig, um die richtige Dosis für
den individuellen Patienten zu finden. Dies ist erforderlich, um die Patienten nicht durch eine zu
niedrige Dosis zu gefährden und Kosten durch eine unnötig hohe Dosis zu reduzieren. Die initial
notwendige Dosis und die langfristig erforderliche Dosis kann individuell unterschiedlich sein, so
dass die hier gegebenen Therapie-/Dosis-Empfehlungen durch eine sorgfältiges
Therapiemonitoring beim einzelnen Patienten stets überprüft werden müssen.
Im Vordergrund der Therapieüberwachung stehen die Symptome des Patienten und die klinischen
Befunde. Wird die Therapie bei erwachsenen Patienten und einem weniger schweren klinischen
Bild mit Dosierungen unter 60 IE/kg (alle 2 Wochen i.v.) begonnen, sollte es nach 6 Monaten zu
einer Besserung der Beschwerden und Komplikationen (hämatologische Befunde, Leber- und
Milzgröße, Knochenschmerzen und Leistungsfähigkeit) kommen. Ist keine klinische Besserung zu
sehen, sollte die Dosis stufenweise um 20 IE/kg (alle 2 Wochen i.v.) erhöht werden. Ist nach 12
Monaten nach initial höher dosierter Therapie ohne schwere Knochenproblem eine deutliche
Besserung in Richtung einer Normalisierung (z.B. von hämatologischen Veränderungen und
Hepatosplenomegalie) zu sehen, kann eine stufenweise Dosisreduktion um 10-20 IE/kg erfolgen.
Bei schweren Knochenkomplikationen sollte die Dosisreduktion erst dann erfolgen, wenn die
Besserung der Knochenveränderungen durch bildgebende Verfahren belegt ist und weder
Spontanfrakturen noch Knochenkrisen oder Knochennekrosen mehr drohen. In der Regel muß die
Dosis von 60 IE/kg (alle 2 Wochen i.v.) bei schwerer Skelettbeteiligung mindestens 3-4 Jahre
verabreicht werden. Gerade bei schwerem Knochenbefall muß in Einzelfällen aber noch
wesentlich länger mit einer Dosis von 60 IE/kg alle 2 Wochen behandelt werden.
Bei Kindern mit oft ausgeprägter Wachstumsretardierung wird in der Regel initial eine Dosis von
60 IE/kg (alle 2 Wochen i.v.) empfohlen. In den ersten 12 Monaten der Therapie kommt es oft zu
einem starken Wachstumsschub und einer klinischer Besserung der anderen Beschwerden und
Befunde, so dass eine allmähliche, stufenweise Dosisreduktion um je 10-20 IE/kg in Betracht
gezogen werden kann. Angesichts des Wachstums im Kindesalter muß hier besonders auf eine
regelmäßige Anpassung der Dosis pro Kilogramm geachtet werden. Neben den bei Erwachsenen
beschriebenen Erwägungen zum Monitoring bei Dosisreduktion steht bei Kindern die
(Wachstums)-Entwicklung und die Beschwerdesymptomatik im Vordergrund.
Die makrophagozytären Marker Ferritin, saure Phosphatase, Lysozym und ACE korrelieren mäßig
gut mit dem klinischen Verlauf und sollten initial alle 3 Monate und später alle 6-12 Monate
bestimmt werden. Die Messung des lysosomalen Enzyms Chitotriosidase ist besonders gut
geeignet, um den Erfolg der Therapie zu überwachen, da die Höhe dieses Enzyms – insbesondere
bei Verlaufsmessungen – gute Informationen über die Gesamtmenge der im Körper gespeicherten
Glucocerebroside gibt. Ein Wiederansteigen der Chitotriosidasewerte nach Dosisreduktion geht
häufig der klinischen Verschlechterung voraus und muß deshalb Anlaß sein, eine Dosiserhöhung
zu erwägen. Normalwerte für die Chitotriosidase werden, auch nach langjähriger Therapie, fast nie
Das Monitoring der Knochenkomplikationen sollte initial jährlich durchgeführt werden.
Empfohlen wird die kernspintomographische Bestimmung der Veränderungen, die an den unteren
Extremitäten oder lumbal erfaßt werden können. Das Monitoring mittels Kernspintomographie
sollte möglichst in einem Behandlungszentrum mit gleichbleibender Technik erfolgen (T1- und
T2-gewichtete Spin-Echo Turbo-Spin-Echo-Sequenzen der unteren Extremitäten in coronarer
Projektion. Gegebenenfalls coronare STIR-Sequenzen). Selbstverständlich müssen bei besonderen
klinischen Problemen auch kürzerfristig Kontrollen erfolgen, andere Techniken (Röntgen, CT)
angewandt werden und andere Knochen (z.B. Wirbelsäule) untersucht werden. Monitoring der neurologischen Komplikationen. Zur Diagnosestellung einer neurologischen
Mitbeteiligung im Rahmen des M. Gaucher sollte von einem erfahrenen Neurologen oder
Neuropädiater eine ausführliche klinische Untersuchung vorgenommen werden, im Rahmen derer
zum Ausschluß einer okulomotorischen Apraxie vor allem die Augenbewegungsanalyse sorgfältig
erfolgen muß; im Idealfall erfolgt dies unter Einsatz einer Elektro-Okulographie. Apparativ muß
dies begleitet werden von der Durchführung eines initialen Kopf-MRTs, EEGs, AEPs sowie einer
ausführlichen Psychometrie. Die Verlaufsuntersuchungen umfassen im 1. Jahr in 3-monatigen
Abständen eine klinische Untersuchung, ab dem 2. Jahr alle 6 Monate. Ebenfalls in 6-monatigen
Abständen sind die Untersuchungen der Okulomotorik vorzunehmen; alle 12 Monate sollten
AEPs und eine Psychometrie vorgenommen werden. MRT und EEG sind im Verlauf nur nach
klinischer Notwendigkeit erforderlich. Gentherapie
Der Morbus Gaucher bietet gute Voraussetzungen für eine Gentherapie, da die Makrophagen
(über die Stammzellen) als Ziel eines Gentransfers gut erreichbar sind. Im Tiermodell ist es schon
vor einigen Jahren gelungen, durch eine extrakorporale Transfektion von Stammzellen eine stabile
Produktion menschlicher Glukocerebrosidase in Mausmakrophagen zu erreichen (Yu, 1994). Erste
Versuche einer Gentherapie bei Gaucher-Patienten sind in den USA begonnen worden (Prof.
Barranger, University of Pittsburgh, Pennsylvania, USA). Patienten-Selbsthilfe-Gruppe - ″Gaucher Gesellschaft Deutschland″
Die deutsche Patienten-Selbsthilfe-Gruppe für Patienten mit einem Morbus Gaucher (″Gaucher
Gesellschaft Deutschland e.V.“, Geschäftsstelle: Ursula Rudat, An der Ausschacht 9, 59556
Lippstadt) fördert die medizinisch-soziale Versorgung von Patienten. Neben der Schaffung von
Kontakten zum Erfahrungsaustausch geschieht dies u.a. durch die Herausgabe eines
Informationsblattes, die Unterstützung wissenschaftlicher Arbeit und verschiedene nationale und
internationale gesundheitspolitische Aktivitäten. LITERATUR
1. Barranger JA, Ginns EL (1989) Glucosylceramide lipidoses: Gaucher disease. In: The Metabolic
Basis of Inherited Disease, 6th ed. New York: Mc Graw-Hill, 1677-1698
2. Barton DJ, Ludman MD, Benkov K, Grabowski GA, LeLeiko NS (1989) Resting energy
expenditure in Gaucher’s disease type 1: effect of Gaucher’s cell burden on energyrequirements. Metabolism 38:1238-43
3. Barton N, Brady R, Dambrosia J, Bisgeglie A, Doppelt S, Hill S, Mankin H, Murray G, Parker R,
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Tabelle 1: Behandlungsempfehlungen zur Enzymersatztherapie Nicht-neuronopathischer Verlauf bei Erwachsenen
Schwere Skelettkomplikationen sowie massiveHepato-/ Splenomegalie und Panzytopenie
Deutliche Hepatosplenomegalie/Panzytopenieund weniger schwere Skelettveränderungen
Hepatosplenomegalie mit Hypersplenismusohne wesentliche Knochenveränderungen
Fehlende Besserung bei Dosierungen unter 60IE/kg (alle 2 Wochen i.v.) nach 6 Monaten
Stufenweise Dosisreduktion um 10-20 IE/kg
schwere Knochenprobleme mit deutlicherBesserung von hämatologischenVeränderungen und Hepatosplenomegalie
• Bei schweren Knochenkomplikationen erst
nach 3-4 Jahren oder noch später, wenn eineBesserung in bildgebenden Verfahrenweitere Knochenkomplikationen ausschließt
Nicht-neuronopathischer Verlauf bei Kindern 60 Einheiten/kg alle 2 Wochen i.v.
zur Korrektur der meist ausgeprägtenWachstumsretardierung
Indirekt durch Gewichtszunahme, wenn es zurWachstumsnormalisierung und Besserung deranderen Komplikationen gekommen ist
15-60 U/kg alle 2 Wochen i.v. als Langzeit-
Dauerhafte Dosis, um der Wiederbeladung mit
Akut neuronopathische Form Allenfalls niedrig dosiert (z.B. 15 U/kg alle 2
bei der akuten neuronopathischen Verlaufsform
Wochen) zur Reduktion der viszeralen Symptome
ist die Enzymersatz-Therapie bezüglich derneurologischen Defizite wohl erfolglos, so dasshier – vor allem in Fällen mit schwerer bulbärerMitbeteiligung - lediglich eine niedrig dosierteTherapie der viszeralen Symptome diskutiertwerden kann. Chronisch neuronopathische Form 120 U/kg alle 2 Wochen i.v. als
Patienten, die entweder einen entsprechenden
Verlauf aufweisen, oder, die ein Risiko für dieseEntwicklung aufweisen (z.B. homozygot für dieMutation L444P oder D409H). Tabelle 2: Diagnose und Therapiemonitoring Nicht neuronopathischer Verlauf Diagnose
• Klinik und Labor (inklusive Blutbild, Leberfunktionswerten,
Transaminasen, Nierenfunktion, Blutgasanalyse, saure Phosphatase,Ferritin, ACE, Chitotriosidase)
• Messung der Glukocerebrosidase in Leukozyten (oder Fibroblasten)
• Bestimmung der ursächlichen Mutation im Gen
• Sonographie mit Bestimmung von Leber- und Milzgröße
• Kernspintomographie der unteren Extremitäten oder der LWS, bzw.
anderer Knochen bei entsprechender Symptomatik
• Bei Verdacht, Ausschluß einer pulmonalen Hypertonie
• alle 3 Monate: Klinik, Sonographie und Routinelabor (inklusive
Blutbild, Leberfunktionswerten, Transaminasen)
• alle 6 Monate zusätzlich: saure Phosphatase, Ferritin, ACE
• bei Knochenveränderungen alle 12-18 Monate:
• bei Kindern alle 3 Monate: Wachstumsbestimmung
• zusätzlich zu den sonst üblichen Parametern Messung der
Chitotriosidase vor jeder Umstellung der Dosis und bei schwerenKnochenveränderungen Kernspintomographie
• alle 6 Monate: Klinik, Sonographie und Routinelabor (inklusive
Blutbild, Leberfunktionswerten, Transaminasen)
• alle 12 Monate zusätzlich: saure Phosphatase, Ferritin, ACE
• alle 24 Monate oder bei Problemen zusätzlich: Chitotriosidase
• alle 3-4 Jahre: Kernspintomographie (bei Knochenveränderungen)
Akut neurono- pathische Form
• Untersuchung der Augenbewegungen zur Verifizierung eines
Chronisch neurono- pathische Form
• Untersuchung der Augenbewegungen zur Verifizierung eines
• MRT, EEG, AEPs, Psychologische Untersuchung
Verlaufsunter-
• alle 6 Monate neurologische Untersuchung inkl. der
suchungen bei chronisch neurono-
• EEG im Falle des Auftretens von epileptischen Anfällen, alle 12
pathischem Verlauf
Chapter 12: Sample Surveys Terms and Notes Sample: a subset of a population that is examined in order to determine information about the entire population. Types of Samples: Note that all statistical sampling approaches have the common goal that chance, rather than human choice, is used to select the sample. • Cluster Sample: a sampling approach in which entire groups (i.e.,
Obstetrics, GynaecOlOGy & UrOlOGy Guidelines on the management of erectile dysfunction • British Society for Sexual Medicine • Epidemiology and risk factors – the symptoms of hypogonadism– other urological symptoms (past or present)• Erectile dysfunction (ED) has been defined as the persistent inability to attain and/or maintain • A digital rectal examination (DRE)