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DIABETES & VERHALTEN
Schulungsprogrammfür Menschen mit Typ-2 Diabetes, die Insulin spritzen powered by
concept-health gmbh
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
3. Gruppensitzung
1 Zielvorstellungen
2 Eröffnung
Rückmeldung zur vorangegangenen Sitzung
4 „gesund
genießen“
Auffrischung der bisherigen Ernährungsinfos 5 „bewusst
bewegen“
Erfahrungsaustausch zum Bewegungsprogramm Sicherheitsstrategien für das selbstständige Heim- Die orale antidiabetische Behandlung
Insulinbehandlung
Insulininjektion
Auffrischung Hypo- und Hyperglykämie
3. Gruppensitzung | Inhalt
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Auswertung „essen & messen“
Selbstbeobachtungsbögen „essen & messen“ Vorbereitung auf den Arzttermin
Insulin spritzen oder vielleicht (noch) nicht? Rückmeldung zur Sitzung
Vorbereitung der Patienten auf die folgende
Vorbereitung der Gruppenleitung auf die
folgende Sitzung
3. Gruppensitzung | Inhalt
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Praxismaterialien für die Sitzung
• Tesakreppband, ca. 2 cm breit (o.ä.)• Schreibutensilien• Zettel • Pens & Spritzen• Insulin (ggf. NaCl-Lösung) • Musik & Rekorder für die Bewegungsübungen Online – Materialien für die Sitzung
• Anwesenheitsliste• Gruppenleiterfragebogen • Overheadfolien zu den Schaubildern 1.3, 2.5 & 3.1-3.6 • Pro Patient und Tag 1 Selbstbeobachtungsbogen „essen & messen“ (Material M E.1) • Pro Patient 1 x Patientenmaterialien M 3.1 – M 3.3 3. Gruppensitzung | Vorbereitungen
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
1 Zielvorstellungen
• Basiswissen über kohlenhydrathaltige Lebensmittel/Trin- ken und Getränke• Basiswissen über die orale antidiabetische Behandlung• Basiswissen über die Insulinbehandlung• Verstärkung der Bedeutung von Hypo- und Hypergly- kämie• Verstärkung der Motivation• Eingehende Vorbereitung des Patienten auf den Arzttermin 3. Gruppensitzung | Zielvorstellungen
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
2 Eröffnung
2.1 Begrüßung
2.2 Ablauf der Sitzung beschreiben
• Rückmeldung zur vorangegangenen Sitzung• „gesund genießen“• „bewusst bewegen“ • Die orale antidiabetische Behandlung• Die Insulinbehandlung• Die Insulininjektion• Auffrischung Hypo- und Hyperglykämie • Auswertung „essen & messen“• Vorbereitung auf den Arzttermin• Rückmeldung zur Sitzung• Vorbereitung der Patienten auf die folgende Sitzung 3. Gruppensitzung | Eröffnung
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Rückmeldung zur vorangegangenen Sitzung
Kurzumfrage:• Haben Sie zu den Inhalten der letzten Sitzung noch Fragen? • Was konnten Sie von dem hier gelernten bereits in Ihr Alltagsleben 3. Gruppensitzung | Rückmeldung zur vorangegangenen Sitzung
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
4 „gesund
genießen“
4.1 Auffrischung der bisherigen Ernährungsinfos
Gemeinsam haben wir uns auf den Weg zum gesunden Genießen gemacht. Bevor wir nun ein weiteres Etappenziel erreichen, soll Ihnen wiederum ein kurzer Rückblick helfen, Ihr Ernährungswissen zu verfestigen. Es folgt eine kurze Wiederholung der Ernährungsinhalte der 1. und 2. Gruppensitzung (Ernährungskreis, Fette).
Haben Sie an Ihre Hausaufgabe gedacht? Wer von Ihnen hat fettarme Wurst-, Käse- oder Fischprodukte getestet? Ihr Feinschmeckerurteil interessiert uns. Die Erfahrungen der Patienten werden in der Gruppe bespro-chen.
Die mitgebrachten Lebensmittel werden in der Gruppe probiert und nach Geschmack bewertet.
4.2 Kohlenhydrathaltige
Lebensmittel
Heute wollen wir uns die kohlenhydrathaltigen Lebensmittel genauer ansehen. Kohlenhydratlieferanten finden wir in den Lebensmittelgruppen Brot & Getreide, Kartoffeln, Reis & Nudeln, Frischmilchprodukte sowie Obst & Gemüse. Doch was sind eigentlich Kohlenhydrate? Nun Kohlenhydrate, das sind Zuckerstoffe und Stärke. Insbesondere Menschen mit Diabetes sollten auf die 3. Gruppensitzung | „gesund genießen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Kohlenhydratzufuhr achten! Kohlenhydrate werden im Darm zu einzelnen Traubenzuckerbausteinen abgebaut. Die Trauben-zuckerbausteine werden ins Blut aufgenommen, wodurch der Blutzucker ansteigt. Da kohlenhydrathaltige Lebensmittel den Blutzuckerspiegel erhöhen, müssen diese sowohl in der Menge, als auch im Hinblick auf Ihre Wirksamkeit auf den Blutzucker beachtet werden. Wie Sie vielleicht wissen, sollte bei Menschen mit Diabetes der Blutzucker nach der Mahlzeit nicht zu schnell ansteigen! Die Patientenmaterialien M 3.1 („gesund genießen“ - Brot & Getreideprodukte) werden ausgegeben. Die Gruppenleitung erläutert das Schaubild 3.1. Etwaige Fragen werden in der Gruppe besprochen.
Zucker- und stärkehaltige Lebensmittel mit einem hohen DIABETES & VERHALTEN
3.1 „gesund genießen“
Fasergehalt lassen den Blutzucker eher langsam ansteigen. Brot & Getreideprodukte
Weizentoast (1 Scheibe ~ 1 KE)
Weißbrot (1 Scheibe ~ 1 KE)
Dazu gehören Vollkornbrot, Knäckebrot, Naturreis, frisches Obst Fertigmüsli mit Zucker (12 g = 1 KE)
helle Brötchen (pro Stck. = 1,5 KE)
Paniermehl
Fertigpanade
und Gemüse sowie knackig-frischer Salat. Diesen Lebensmitteln Brezel (pro Stck. ~ 2,5 KE)
Laugenstange (pro Stck. ~ 2,5 KE)
Mischbrot (1 Scheibe ~ 1,5 - 2 KE)
Roggenbrot (1 Scheibe ~ 2 KE)
Roggenbrötchen ( ~ 60 g = 2 KE)

sollten Sie auf Ihrem Speiseplan den Vorzug geben. Müsli ohne Zuckerzusatz (15 g = 1 KE)
Vollkorntoast (1 Scheibe ~ 1 KE)
Grieß (15 g = 1 KE)
Maisgrieß (15 g = 1 KE)

manchmal
Mehl (15 g = 1 KE)
Stärkemehl (15 g = 1 KE)

Vollkornbrot (1 Scheibe ~ 2 KE)
Knäckebrot (1 Scheibe ~ 0,5 KE)
Vollkornbrötchen (1 Stck. ~ 2 KE)
Getreidekörner z. B.:

Allerdings sollten Sie nicht zu viele Kohlenhydrate auf einmal Weizen (Frischkornbrei 15 g = 1 KE)
Hafer (Frischkornbrei 15 g = 1 KE)
Gerste (Frischkornbrei 15 g = 1 KE)

Hirse (Frischkornbrei 15 g = 1 KE)
Getreideflocken (15 g = 1 KE)

essen! Denn bei Menschen mit Diabetes, die Insulin spritzen, wird bei jeder Mahlzeit die Kohlenhydratmenge ungefähr festgelegt, um die Insulinmenge darauf abstimmen zu können. Dies geschieht mit Hilfe der so genannten Kohlenhydrateinheit, kurz KE genannt. Wie Sie Ihre KE berechnen können, das zeigen wir Ihnen in der kommenden Sitzung. Bringen Sie deshalb bitte zum nächsten Mal Lebensmittel, wie Brot, Obst, Fruchtsaft oder Joghurt mit, damit wir die KE-Berechnung an konkreten Beispielen 3. Gruppensitzung | „gesund genießen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Und keine Panik! Sie brauchen kein Rechenkünstler zu sein, um das zu beherrschen. 4.3 Trinken und Getränke
Es ist traurig aber wahr: die meisten Menschen trinken zu wenig. Täglich 1,5 bis 2 Liter kalorienfreie Getränke, wie etwa Mineralwasser sollten es schon sein. Kaffee und Tee zählen übrigens nicht hierzu, da Koffein dem Körper Flüssigkeit entzieht. Kaffee, schwarzer oder grüner Tee sind also Flüssigkeits räuber! Dabei ist Trinken so ungemein wichtig. Ausreichendes Trinken unterstützt die Nierenfunktion sowie den Stoffwechsel und ist somit maßgeblich für das Wohlbefinden eines Menschen ver-antwortlich. Insbesondere die beim Abnehmen entstehenden Stoffwechselprodukte müssen ausreichend über Niere und Blase ausgeschieden werden können. Und dafür muss der Mensch nun einmal genügend trinken. Kleiner Tipp: Stellen Sie sich jeden Morgen zwei Flaschen Mineralwasser `raus und achten Sie darauf, dass diese abends ausgetrunken sind. Die Patientenmaterialien M 3.2 („gesund genießen“ - Getränke) werden ausgegeben. Die Gruppenleitung erläutert das Schaubild 3.2. Etwaige Fragen werden in der Gruppe besprochen.
Wie gesagt: die meisten Menschen trinken zu wenig, ohne es selber zu bemerken. Wie schaut es bei Ihnen aus? 3. Gruppensitzung | „gesund genießen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Ihre heutige Hausaufgabe lautet: Schreiben Sie bis zur DIABETES & VERHALTEN
3.2 „gesund genießen“
nächsten Sitzung genau auf, was und wie viel Sie täglich Getränke
Fertigcappuccino
gesüßte Limonaden (Cola etc.)
Teegranulate

trinken. Jeden Abend ziehen Sie dann Ihre ganz persönliche Zitronentee
Eistee
Malzbier
alkoholfreies Bier
Wein (süß)

Sekt (süß)
Liköre

Schnaps
Milchmixgetränke

Diätfruchtsäfte
Apfelschorle
Alster (nur mit Süßstofflimonade!)
Radler (nur mit Süßstofflimonade!)
manchmal
Wein (trocken)
Sekt (trocken)
Espresso
Mineralwasser
Kräutertee
Früchtetee (frisch/Beutel)
„Light-Getränke“
3. Gruppensitzung | „gesund genießen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
„bewusst bewegen“
5.1 Übungen 1, 2 & 3
Bevor wir mit einer neuen Übung beginnen, wiederholen wir noch einmal gemeinsam die Übungen 1 und 2 aus den vergangenen Sitzungen.
Die Übung „Armstrecken" wird mit den Patienten nach Musik durchgeführt.
Übung 1: „Armstrecken“
Legen Sie Ihr Theraband, so wie aus dem Schaubild ersichtlich, DIABETES & VERHALTEN
1.3 „bewusst bewegen“
Übung 1: Armstrecken
hinter Ihre Rückenlehne. Ziehen Sie das Band in Schulterhöhe Legen Sie Ihr Thera-
band, so wie aus dem
Schaubild ersichtlich,

nach vorn, bis Ihre Arme möglichst durchgestreckt sind. hinter Ihre Rücken-
lehne. Ziehen Sie das
Band in Schulterhöhe
nach vorn, bis Ihre
Arme möglichst

Lassen Sie Ihre Arme danach wieder langsam zurückgleiten. durchgestreckt sind.
Lassen Sie Ihre Arme
danach wieder lang-
sam zurückgleiten.

Wiederholen Sie diese Übung 20-mal. Wiederholen Sie diese
Übung 20-mal.

• Der Patient sitzt nicht aufrecht.
• Die Arme sind nicht durchgestreckt.
• Der Bewegungsablauf ist nicht dynamisch.
3. Gruppensitzung | „bewusst bewegen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Die Übung „Beinstrecken“ wird mit den Patienten nach Musik durchgeführt.
Übung 2: „Beinstrecken“
Wickeln Sie Ihr Theraband, so wie aus dem Schaubild ersicht- DIABETES & VERHALTEN
2.5 „bewusst bewegen“
Übung 2: Beinstrecken
lich, um Ihr linkes Stuhlbein sowie um Ihren linken Fuß. Wickeln Sie Ihr The-
raband, so wie aus
dem Schaubild

Strecken Sie nun Ihren linken Fuß so weit wie möglich nach ersichtlich, um Ihr
linkes Stuhlbein sowie
um Ihren linken Fuß.

vorn. Die Kraft kommt hierbei aus Ihrem Kniegelenk. Halten Strecken Sie nun Ihren
linken Fuß so weit wie
möglich nach vorn. Die
Kraft kommt hierbei
aus Ihrem Kniegelenk.

Sie während der Übung Spannung in Ihrem Oberkörper und Halten Sie während
der Übung Spannung
in Ihrem Oberkörper
und lehnen Sie sich
bitte nicht an der

lehnen Sie sich bitte nicht an der Rückenlehne an. Wiederholen Rückenlehne an.
Wiederholen Sie
diese Übung 20-mal.

Anschließend führen
Sie diese Übung mit
Ihrem rechten Bein
ebenfalls 20-mal

Anschließend führen Sie diese Übung mit Ihrem rechten Bein Mögliche Fehler:• Der Patient sitzt nicht aufrecht.
• Der Patient lehnt an der Rückenlehne.
• Die Kraft kommt nicht aus dem Kniegelenk.
• Der Bewegungsablauf ist nicht dynamisch.
3. Gruppensitzung | „bewusst bewegen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Das Patientenmaterial M 3.3 („bewusst bewegen“ - Übung 3) wird ausgegeben. Die Gymnastikübung „Armziehen“ wird vorgestellt und mit den Patienten nach Musik durchgeführt.
Übung 3: „Armziehen“
Befestigen Sie zunächst Ihr Theraband fest am Türgriff. DIABETES & VERHALTEN
3.3 „bewusst bewegen“
Übung 3: Armziehen
Anschließend ziehen Sie es, so wie aus dem Schaubild Schließen Sie die Tür
fest zu!

ersichtlich, mit beiden Händen straff. Dann setzen Sie sich auf Befestigen Sie zu-
nächst Ihr Theraband
fest am Türgriff.
Anschließend ziehen
Sie es, so wie aus dem

Ihren Stuhl. Ziehen Sie nun langsam Ihre Arme in Schulterhöhe Schaubild ersichtlich,
mit beiden Händen
straff. Dann setzen Sie
sich auf Ihren Stuhl.

zum Körper hin. Danach lassen Sie Ihre Arme wieder langsam Ziehen Sie nun
langsam Ihre Arme in
Schulterhöhe zum
Körper hin. Danach
lassen Sie Ihre Arme

zurückgleiten. Wiederholen Sie diese Übung 20-mal. wieder langsam
zurückgleiten.

Wiederholen Sie diese
Übung 20-mal.

• Der Patient sitzt nicht aufrecht.
• Der Patient lehnt an der Rückenlehne.
• Die Arme gleiten zu schnell zurück.
• Der Bewegungsablauf ist nicht dynamisch.
5.2 Erfahrungsaustausch
Bewegungsprogramm
Während die Patienten sich erholen, fragt die Gruppen-leitung:Wie hat es mit Ihrem Heimtraining geklappt? Die Patienten berichten. Wünschenswerte Ansätze werden von der Gruppenleitung demonstrativ verstärkt (Prima gemacht, weiter so!).
3. Gruppensitzung | „bewusst bewegen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Wie reagiert eigentlich Ihre Familie auf Ihr Bewegungs-programm? Die Patienten berichten.
Die Gruppenleitung motiviert die Patienten, Partner zum Mitmachen zu finden. Motto: Gemeinsam Sport macht dop-pelt Spaß! 5.3 Sicherheitsstrategien
für das selbstständige Heimtraining
Gewinnt die Gruppenleitung den Eindruck, dass einzelne Patienten bereits ein intensives Bewegungsprogramm absol-vieren, sollten unbedingt folgende Sicherheitsstrategien für das selbstständige Heimtraining erörtert werden: • Kein Training bei einem Blutzucker von > 250 mg/dl oder bei • Die letzte Mahlzeit sollte nicht länger als 3 Std. zurück- iegen! • Bei einem Blutzucker von < 100 mg/dl zu Beginn des Trainings Kohlenhydrate zuführen! • Kohlenhydrate immer griffbereit halten! • Blutzuckerselbstmessung vor und mehrmals in den Stunden nach dem Training! • Insulingabe in der Stunde vor dem Training vermei- den, ggf. reduzieren! • Hypoglykämiesymptome sicher identifizieren können! 3. Gruppensitzung | „bewusst bewegen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
• Nicht über aktiver Muskulatur injizieren! • Gut passende Sportschuhe und Strümpfe tragen!Zeigt sich die Gruppe zu diesem Zeitpunkt noch bewe-gungsresistent, so werden die Sicherheitsstrategien in der folgenden 4. Gruppensitzung behandelt.
Wird die Frage gestellt, ob durch regelmäßiges Heimtraining das Gewicht reduziert werden könne, sollte wie folgt argu-mentiert werden: Durch das Training erfolgt in den ersten drei Monaten ein Muskelaufbau von 1 bis 4 Kilogramm, der mit einer Verminderung der Fettmasse einhergehen kann. Eine deutliche Senkung der Körperfettmasse und des Gewichts kann zumeist nur durch die Kombination von Ernährungsumstellung, etwa im Sinne von „gesund genießen“, plus körperlichem Training erreicht werden. Soll die Gewichtsreduktion allein durch körperliches Training erreicht werden, müsste der Energieverbrauch noch weiter steigen. Hierfür sind lange Belastungen von 1 bis 3 Stunden Dauer täglich mehrmals pro Woche erforderlich.
Pause (je nach Bedarf zwischen 5 und 10 Minuten)
3. Gruppensitzung | „bewusst bewegen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Die orale antidiabetische Behandlung
Die Gruppenleitung erläutert Schaubild 3.4. Etwaige Fragen DIABETES & VERHALTEN
3.4 Verbesserung der Insulinfreisetzung aus der
Bauchspeicheldrüse durch kurz-/langwirksame Tabletten
* kurzwirksame Glinide (2 - 3 Std. Wirkung)
** langwirksame Sulfonylharnstoffe (24 Std. Wirkung)
kurzwirksame
langwirksame
Glinide *
Sulfonylharnstoffe **
zu niedriger Insulin-
spiegel beim Menschen
mit Diabetes

Wirkstoffe in blutzuckersenkenden Medikamenten: Blutinsulinspiegel
Frühstück
Mittagessen
Abendessen
Sulfonylharnstoffe (regen die Bauchspeicheldrüse zur vermehrten Insulinfreisetzung an): • Glibenclamid• Glimepirid• Gliquidon• GlibornuridKontraindikation: wiederholte Unterzuckerungen Biguanide (verbessern u.a. die Insulinwirkung an den Körperzellen):• MetforminKontraindikation: Leber-, Nieren-, Herz- und Lungenschäden Glinide (regen die Bauchspeicheldrüse zur vermehrten Insulinfreisetzung an):• Nateglinide• RepaglinideKontraindikation: hochgradige Niereninsuffizienz Insulinsensitizer (verbessern die Insulinwirkung an den Körperzellen):• Pioglitazon• RosiglitazonKontraindikation: Herzschwäche Die meisten Menschen mit Diabetes werden zu Beginn ihrer Erkrankung mit Tabletten eingestellt, welche die 3. Gruppensitzung | Die orale antidiabetische Behandlung
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Bauchspeicheldrüse zur Freisetzung von Insulin anregen. Dabei gibt es Medikamente, die sehr kurz, etwa nur zu einer Mahlzeit, die Insulinfreisetzung stimulieren und somit den Blutzucker senken. Andere erreichen das über nahezu 24 Stunden. Kurzwirksame Medikamente müssen vor jeder Mahlzeit eingenommen werden, lang wirkende Medikamente ein- bis zweimal pro Tag. Wenn Sie zum Beispiel statt der üblichen 3 Hauptmahlzeiten täglich nunmehr 5 bis 6 kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, können Sie die lang wirkenden Medikamente zur Steigerung der Insulinfreisetzung nehmen. Der Vorteil ist, dass Sie so nur 1 bis 2 Tabletten pro Tag benötigen. Die kurzwirksamen Tabletten müssen hingegen vor jeder Hauptmahlzeit eingenommen werden. Der Vorteil: Sie können getrost einmal ein Essen verschieben, und Sie brauchen keine 5 bis 6 kleinen Mahlzeiten einnehmen. Der Nachteil: Sie müssen vor jeder Hauptmahlzeit unbedingt 1 Tablette einnehmen. Eine weitere Medikamentengruppe verbessert das Ansprechen des Körpers auf Insulin. Diese Präparate erweitern die Schleusen der Körperzellen, so dass Zucker hineingelangen kann. Allerdings sind diese Medikamente weniger wirksam als regelmäßige körperliche Bewegung. Doch ganz gleich welche Art von Tabletten Sie einnehmen, Sie sollten auf jeden Fall durch eine Blutzuckermessung vor der Mahlzeit und 1 bis 2 Stunden nach der Mahlzeit vorübergehend testen, wie viel Sie essen können, ohne dass Ihr Blutzucker auf zu hohe Werte ansteigt. Hier wird auf Ihre Erfahrung gebaut. Probieren Sie es aus! Und noch ein wichtiger Hinweis: Die genannten Tabletten helfen nur unter der Voraussetzung, dass Ihre Bauchspeicheldrüse 3. Gruppensitzung | Die orale antidiabetische Behandlung
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noch genügend Insulin bilden kann. Ist es zu wenig, muss aus medizinischer Sicht Insulin gespritzt werden. Ob das der Fall ist, merken Sie an einem hohen Blutzuckerwert nach dem Essen. 3. Gruppensitzung | Die orale antidiabetische Behandlung
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Insulinbehandlung
Die Frage ist: Ab welchem Blutzuckerwert sollte Insulin gespritzt werden? Nun, Insulin wird einerseits dann gespritzt, wenn der Blutzuckerwert trotz körperlicher Betätigung, sinnvoller Ernährung und Tabletten nüchtern höher als 120 bis 130 (mg/dl) ist. Andererseits wird Insulin gespritzt, wenn Sie bei niedrigeren Blutzuckerwerten zu einer Mahlzeit soviel essen wollen, dass Ihr Blutzucker nach dem Essen konstant über 160 (mg/dl) ansteigen würde. Bitte bedenken Sie, dass durch eine gleichmäßige Verteilung der Kohlenhydrate, durch Abnehmen und regelmäßige körper-licher Aktivität die Insulinbehandlung erheblich hinausgezögert werden kann. Ist jedoch trotz allen Bemühens der Blutzuckerwert nicht unter die beschriebenen Grenzen zu senken, muss aus medizinischer Sicht Insulin gespritzt werden. Aufbewahrung: bei 4 – 40º C; empfindlich bei Schütteln + Hitze (beeinträchtig die Wirksamkeit) Wie bei den blutzuckersenkenden Tabletten, so gibt es auch bei der Insulinbehandlung lang- und kurzwirksame Insuline. 3. Gruppensitzung | Die Insulinbehandlung
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Die Gruppenleitung erläutert das Schaubild 3.5. Etwaige DIABETES & VERHALTEN
Wirkung der unterschiedlichen Insuline
Fragen werden in der Gruppe besprochen.
kurzwirksame
Analoginsuline

Normal- (Alt) Insulin
Verzögerungsinsulin
ultra langwirksames
Analoginsulin

Analoginsuline, die sowohl sehr kurz- wie sehr langwirksam Blutinsulinspiegel
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sein können, bestehen aus veränderten Insulinmolekülen. Der Eiweißaufbau des natürlichen Insulins wurde dabei so verändert, dass eine verlängerte oder verkürzte Wirkung im Vergleich zu den natürlich vorkommenden Insulinen entsteht.
Ultrakurzwirksame Bolusinsuline (Analoginsuline; 30 Min. bis 2 Std. Wirkung):• Insulin Humalog ®• Insulin Novo Rapid ® Kurzwirksame Insuline (Normalinsuline; 30 Min. bis 4-6 Std. Wirkung):• Huminsulin Normal ®• Insulin Actrapid ®• Insulin Insuman Rapid ® Mittellang wirkende Basisinsuline (NPH-Insuline, Intermediärinsuline; 60 Min. bis 12-16 Std. Wirkung):• Huminsulin Basal ®• Insulin Protaphan ®• Insulin Insuman Basal ®• Berlinsulin H Basal ®• Insulin Insulatard Human ® Mischinsuline (Normalinsuline oder kurzwirksame Analoginsuline mit mittellang wirksamen Basis-Insulin, NPH-Insulin bzw. NPL-Insulin). Diese Insuline werden variabel mit 10-50% Normal (Analog) und 90-50% mittellang wirkendem Basisinsulin gemischt:• Huminsulin Profil III ® (30% Normal- 70% Basisinsulin) 3. Gruppensitzung | Die Insulinbehandlung
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• Insulin Actraphane HM 10/90 ® (10% Normal- 90% Basisinsulin)• Insulin Actraphane HM 20/80 ® (20% Normal- 80% Verzögerungsinsulin)• Insulin Actraphane 30/70 ® (30% Normal- 70% Verzö- gerungsinsulin)• Insulin Actraphane 40/60 ® (40% Normal- 60% Verzö- gerungsinsulin)• Insulin Actraphane 50/50 ® (50% Normal- 50% Verzö- gerungsinsulin)• Insulin Mixtard 30/70 ® (30% Normal- 70% Verzö- gerungsinsulin)• Insulin Insuman Comb. 15 ® (15% Normal- 85% Verzö- gerungsinsulin)• Insulin Insuman Comb. 25 ® (25% Normal- 75% Verzö-gerungsinsulin)• Insulin Insuman Comb. 50 ® (50% Normal- 50% Verzö- gerungsinsulin)• Berlinsulin H 10/90 ® (10% Normal- 90% Verzögerungs- insulin)• Berlinsulin 20/80 ® (20% Normal- 80% Verzögerungs- insulin)• Berlinsulin 30/70 ® (30% Normal- 70% Verzögerungs- insulin)• Berlinsulin 40/60 ® (40% Normal- 60% Verzögerungs- insulin)• Berlinsulin 50/50 ® (50% Normal- 50% Verzögerungs- insulin) Manche Mischinsuline bestehen auch aus kurzwirksamen Analog- und Basisinsulinen. wie• Insulin Humalog Mix 25 ®• Insulin Humalog Mix 50 ® (50% Humalog- 50% Basisinsulin)• Insulin Novo-Mix 30 ® (30% Insulin Novo Rapid- 70% Basisinsulin) 3. Gruppensitzung | Die Insulinbehandlung
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Langwirksame Basisinsuline:• Insulin Lantus ® (Wirkungsdauer 3 bis 24 Std.)• Insulin Ultratard ® (Wirkungsdauer 3 bis 20-24 Std.)• Insulin Semilente ® (Wirkungsdauer 2 bis 18 Std.) Insulin Semilente ® wird als langwirksames Basisinsulin verwendet, ist jedoch eine Mischung aus kurzwirksamem und langwirksamem Insulin mit einer von den anderen Insulinen abweichenden Wirkung. Ein Insulin mit ähnlicher Wirkungskinetik ist das• Insulin Monotard ®.
Kurzwirksame Essensinsuline und langwirksame Basisinsuline, die für die Zeit zwischen den Mahlzeiten wirken sollen, lassen sich so zusammenstellen, dass die persönlichen Wünsche des Patienten hinsichtlich des Tagesablaufs weitestgehend berücksichtigt werden können. Die Zusammenstellung sollte unbedingt mit dem Arzt besprochen werden.
Die Tatsache, dass heute viele verschiedene Insuline mit ganz unterschiedlichen Wirkungsweisen erhältlich sind, ermöglicht es, eine sehr gute Anpassung an Ihre ganz persönlichen Lebensbedürfnisse zu finden. Dazu benötigt Dr. Beispiel aller-dings die schriftliche Auflistung Ihrer Wünsche und Sorgen. Erst dann kann entschieden werden, welches Insulin für Sie am geeignetsten ist. 3. Gruppensitzung | Die Insulinbehandlung
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Insulininjektion
8.1 Erklären der Pens
Gängige Pens verschiedener Firmen werden den Patienten präsentiert. Um die Bereitschaft zur Insulininjektion zu erhö-hen, suchen sich die Patienten ihren Lieblingspen selbst aus.
Schauen Sie, welcher von diesen Insulininjektionsgeräten Ihnen am besten gefällt. Danach richtet sich dann das Insulinpräparat. Sprechen triftige Gründe (z.B. eine zu komplizierte Handhabung, fehlende Displayanzeige der vorausgegange-nen Insulininjektion insbesondere bei vergesslichen Patienten, etc.) gegen die Wahl, sollte durchaus beratend eingegriffen werden.
Anschließend erklärt die Gruppenleitung die Funktionsweise (Patronenwechsel, Nadelwechsel etc.) der verschiedenen Pens.
Nadellänge: 0,8 mm, bei kräftigeren Menschen mit ausge-prägtem Unterhautfettgewebe 1,2 mm 8.2 Injektionstechnik
Wie Sie gleich sehen werden, ist Insulin sehr einfach und schmerzfrei zu spritzen. Damit Sie am eigenen Leib erfahren, dass die Insulininjektion tatsächlich nicht weh tut, spritzen wir uns jetzt selbst - einer nach dem anderen. 3. Gruppensitzung | Die Insulininjektion
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Sie ziehen die Kunststoffkappe von der Nadel ab. Dann bilden Sie mit Daumen und Zeigefinger eine Hautfalte am Bauch und injizieren senkrecht. Übrigens: je fester Sie dabei zugreifen, desto weniger verspüren Sie den Einstich. Die Gruppenleitung spritzt sich selbst in die Bauchdecke und geht dann von Patient zu Patient, um dessen Injektion gege-benenfalls zu unterstützen. Tenor der Kommentare hierbei: Das haben Sie hervorragend gemacht. Hat es wehgetan? Nein? - Also haben Sie schon ein Problem gelöst. 8.3 Injektionsorte
Kurzwirksame Insuline werden in den Bauch injiziert, lang-wirksame in den Oberschenkel. Kurzwirksame Analoginsuline können Sie in Oberschenkel oder Bauch injizieren. Bei den Analoginsulinen z.B. Novo Rapid ® und Humalog Lantus® ist es nebensächlich, ob man in den Oberschenkel oder Bauch spritzt. Das Insulin wirkt immer gleich.
Die Gruppenleitung erläutert Schaubild 3.6. Etwaige Fragen DIABETES & VERHALTEN
3.6 Injektionsorte
Die Aufnahme von Humaninsulin erfolgt über die Bauchdecke schneller als über den Arm, dort schneller als über den Oberschenkel und dort schneller als über das Gesäß. In den Oberarm sollte man nicht spritzen. Weiterhin sollten Sie vermeiden, immer in dieselbe Stelle zu spritzen. Die Körperregion können Sie durchaus beibehalten, doch sollten Sie die nächste Einstichstelle etwas davon entfernt auswählen. 3. Gruppensitzung | Die Insulininjektion
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Narben und Blutergüsse eignen sich ebenfalls nicht als Injektionsorte. Schonen Sie Ihre Haut! Bei schlanken Patienten besteht die Gefahr einer ungewollten intramuskulären Injektion.
3. Gruppensitzung | Die Insulininjektion
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Auffrischung Hypo- und Hyperglykämie
Können Sie sich noch erinnern, was wir zur Unter- und Überzuckerung gesagt haben? Die Antworten werden gesammelt und noch einmal zusam-menfassend in der Gruppe besprochen.
Sichere Anzeichen einer Unterzuckerung sind:• Kalter Schweiß• Zittern• Nervosität, Unruhe, Aggressivität• Schwindel• Herzklopfen• Verwirrtheit• Heißhunger.
Weitere Anzeichen sind Schwächegefühl, so genannte Gummiknie, plötzliche Unkonzentriertheit, Sehstörungen und Bewusstseinsstörungen. Typischerweise treten diese Symptome ganz plötzlich auf, wie aus heiterem Himmel. Strategien bei Unterzuckerung:• Bei ersten Anzeichen sofort Traubenzucker essen (3 bis 4 3. Gruppensitzung | Auffrischung Hypo- und Hyperglykämie
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„Lightprodukte“, da diese Zuckerersatzstoffe erhalten, die keinen Einfluss auf den Blutzucker haben! • Gesundheits-Pass Diabetes stets bei sich tragen!Sichere Anzeichen einer Überzuckerung sind:• starker Durst• starker Harndrang • schneller, flacher Puls• niedriger Blutdruck• trockene Haut• trockene Zunge• Kraftlosigkeit• Bewusstseinsstörung• unfreiwillige Gewichtsabnahme.
Diese Symptome treten aber nur dann auf, wenn der Blutzuckerwert über lange Zeit sehr hoch ist. Sehr hohe Blutzuckerwerte können zur Bewusstlosigkeit führen. Die Medizin nennt das: diabetisches Koma. Regelmäßige Blutzuckerselbstkontrolle hilft ein diabetisches Koma zu verhindern.
Strategien bei Überzuckerung:• Blutzucker messen! 3. Gruppensitzung | Auffrischung Hypo- und Hyperglykämie
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• Gesundheits-Pass Diabetes stets bei sich tragen! Pause (je nach Bedarf zwischen 5 und 10 Minuten)
3. Gruppensitzung | Auffrischung Hypo- und Hyperglykämie
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10 Auswertung
„essen & messen“
10.1 Selbstbeobachtungsbögen „essen & messen“
Die Gruppenleitung stellt folgende Fragen, wobei nach jeder einzelnen Frage ausreichend Zeit zur Beantwortung bzw. Erörterung gelassen wird: • Wie hoch war Ihr niedrigster Blutzuckerwert?• Wie hoch war Ihr höchster Blutzuckerwert?• Wann hatten Sie niedrige Werte?• Wann hatten Sie höhere Werte?• Wie erklären Sie sich Ihre persönlichen Blutzuckerschwan- kungen?“ Die Gruppenleitung bittet die Patienten, den eigenen Essrhythmus, die Essensmenge und die Fettmenge anhand des Selbstbeobachtungsbogens „essen & messen“ zu beschrei-ben.
Die Beobachtungen werden in der Gruppe besprochen. Anschließend fragt die Gruppenleitung: Kommen Sie mit Ihrem Essrhythmus zurecht oder sollte der Rhythmus neu angepasst werden? 3. Gruppensitzung | Auswertung „essen & messen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Die Gruppenleitung bittet anschließend jeden einzelnen Patienten, sich auf seinen individuellen Essrhythmus festzulegen. Der Rhythmus sollte so gewählt sein, dass dieser im Alltag auch mühelos eingehalten werden kann. Dieser Essrhythmus bildet die Grundlage der Insulineinstellung, die ein zentrales Thema im anstehenden Arztgespräch sein wird.
10.2 Erfahrungen der Patienten
Die Gruppenleitung stellt folgende Fragen, wobei nach jeder einzelnen Frage ausreichend Zeit zur Beantwortung bzw. Erörterung gelassen wird: • Erkennen Sie bei Ihren Blutzuckerwerten Abhängigkeiten von • Gibt es bei Ihren Blutzuckerwerten Abhängigkeiten von Ihren • Gibt es darüber hinaus Blutzuckerschwankungen, die Sie sich nicht erklären können?• Ist bei Ihnen zu den Mahlzeiten genügend Insulin vorhan- den? Falls Fragen von den Patienten nicht beantwortet werden können, sollte darum gebeten werden diese zu notieren, um sie beim Arztbesuch besprechen zu können. Dies ist die letzte Gelegenheit vor dem Arztbesuch, wesentliche Fragen schriftlich zu fixieren.
3. Gruppensitzung | Auswertung „essen & messen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
Die Patienten bekommen die Patientenmaterialien M E.1 (Selbstmanagementbögen „essen & messen“) ausgehändigt. Die Anzahl der Bögen ergibt sich aus der Anzahl der Tage bis zur nächsten Gruppensitzung. Abschließend verweist die Gruppenleitung noch darauf, dass die Selbstbeobachtung weiter fortgeführt wird.
3. Gruppensitzung | Auswertung „essen & messen“
DIABETES & VERHALTEN | Schulungsprogramm
11 Vorbereitung auf den Arzttermin
11.1 Wunschzettel schreiben
Damit beim Arzttermin eine gründliche Beratung stattfinden und eine optimale Entscheidung über Ihre künftige Behandlung getroffen werden kann, sollten Sie genau wissen, was beim Termin auf Sie zukommt. Dr. Beispiel muss wissen, wie Sie gern leben möchten, was Sie sich für Ihr Leben wünschen. Denn die Behandlung darf sich nie gegen Ihre innere Stimme richten, die Ihnen sagt, was gut für Sie ist. Notieren Sie deshalb auf einem Blatt Papier Ihre Wünsche, aber auch Sorgen. Diesen Wunschzettel bringen Sie bitte zum Arzttermin mit. 11.2 Fastentest durchführen
Bringen Sie auch Ihre ausgefüllten Selbstbeobachtungsbögen „essen & messen“ mit. Vergessen Sie die Bögen bitte auf gar keinen Fall! Dr. Beispiel kann durch diese Informationen sehr viel besser abschätzen, wie gut Ihre Bauchspeicheldrüse noch funktioniert. Insbesondere ist es von Bedeutung, ob Sie mit leerem Magen Insulin benötigen oder nicht. Um das herauszufinden, sind vor dem Arzttermin an 2 Tagen so genannte Fastentests notwendig. Durch diese Tests können wir gemeinsam verstehen, wie Ihre Bauchspeicheldrüse unter Nüchternbedingungen funktioniert. Und so testen Sie richtig: Nehmen Sie an zwei für Sie passenden aufeinander folgenden Tagen spätestens um 13.00 Uhr Ihre vorerst letzte Mahlzeit zu sich. Danach messen Sie Ihren 3. Gruppensitzung | Vorbereitung auf den Arzttermin
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Blutzuckerwert um 15.00 Uhr und um 20.00 Uhr. Anschließend können Sie eine Abendmahlzeit einnehmen. Danach bitte bis zum nächsten Morgen nichts mehr essen! Unmittelbar vor dem Schlafengehen messen Sie noch einmal Ihren Blutzucker. Die nächsten Blutzuckermessungen finden dann um 3.00 Uhr nachts und um 7.00 Uhr morgens statt. Nach dem Messen um 7.00 Uhr können Sie frühstücken. Sie sollten sich wohl den Wecker stellen. Eines aber sollten Sie nicht tun: Treiben Sie bitte während des Fastens keinen Sport, und überanstrengen Sie sich nicht! Tragen Sie bitte jeden einzelnen Wert nach dem Messen in den Bogen „essen & messen“ ein. So kann kein Wert verloren gehen. Auch diesen Bogen bringen Sie bitte zum Arzttermin mit. Das waren sicherlich sehr viele Informationen auf einmal. Deshalb fasse ich noch einmal zusammen. Für den Arztbesuch benötigen Sie:• Ihren Wunschzettel - also das Blatt Papier, auf dem Ihre Wünsche, aber auch Sorgen stehen• Ihre ausgefüllten Selbstbeobachtungsbögen „essen & mes- sen“• Ihre ausgefüllten Selbstbeobachtungsbögen „essen & mes- sen“, denen Ihre Blutzuckerwerte zum Fastentest entnom- men werden können Mit diesen drei Unterlagen in der Tasche sollten Sie gut auf den Arztbesuch vorbereitet sein. 3. Gruppensitzung | Vorbereitung auf den Arzttermin
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11.3 Insulin spritzen oder vielleicht (noch) nicht?
Dr. Beispiel wird Sie auch fragen, ob Sie bereit wären, Insulin zu spritzen, oder ob Sie damit noch warten möchten. Möchten Sie – aus welchen Gründen auch immer – noch kein Insulin spritzen, wird Dr. Beispiel einen weiteren Versuch mit blutzuckersenkenden Tabletten starten, um Ihren Blutzucker in den Griff zu bekommen. Für diesen Versuch wird er Ihnen und sich bis zu 3 Monate Zeit lassen. Der Blutzuckerwert muss jedoch zu Ihrer Sicherheit ständig gemessen werden. Zudem wird Dr. Beispiel Ihnen erklären, dass Ihr Nüchternblutzuckerwert unter 120 (mg/dl) liegen sollte. Hierdurch können Sie sich vor eventuellen Schäden an Nerven und Blutgefäßen schützen. Ist Ihr Blutzucker jedoch gefährlich hoch oder sind ernste Folgeerkrankungen bereits vorhanden, wird Dr. Beispiel eine umgehende Insulinbehandlung empfehlen. Auf jeden Fall wird Dr. Beispiel die Behandlung mit Ihnen so abstimmen, dass sie in Ihr Lebenskonzept passt. Deswegen ist es so wichtig zu wissen, was Sie für Ihr Leben wünschen - und was Sie lieber nicht möchten. Mit anderen Worten: Sie brauchen für jeden Behandlungsschritt ein gutes Gefühl. 3. Gruppensitzung | Vorbereitung auf den Arzttermin
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12 Rückmeldung zur Sitzung
• Wie hat mir die Sitzung gefallen?• Hat mir die Sitzung weiter geholfen?• Möchte ich etwas ergänzt oder wiederholt haben? 3. Gruppensitzung | Rückmeldung zur Sitzung
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13 Vorbereitung der Patienten auf die folgende Sitzung
• Lebensmittel, wie Brot, Obst, Fruchtsaft oder Joghurt mit bringen. Absprache innerhalb der Gruppe: Wer bringt was mit? • Selbstbeobachtung „essen & messen“ täglich durch- führen. Ausgefüllte Bögen mitbringen.
• Fastentests durchführen und im Selbstbeobachtungsbo- gen „essen & messen“ dokumentieren. Ausgefüllte Bögen • Hausaufgabe: Persönliche Flüssigkeitsbilanz notieren und mitbringen.
• Jeder Patient bringt die Packung seines Insulinpräparates mit.
• Theraband zur nächsten Sitzung mitbringen.
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14 Vorbereitung der Gruppenleitung auf die folgende
Sitzung

• Gruppenleiterfragebogen ausfüllen.
• Materialien zur Diabeteskost mitbringen.
3. Gruppensitzung | Vorbereitung der Gruppenleitung auf die folgende Sitzung

Source: http://www.ch1.de/pdf/3.sitzung.pdf

cl.cam.ac.uk

The UK government is building a national database of medical records, aproject which many doctors oppose; in a Medix poll in November, over half ofall GPs said they would not upload their patients’ data without consent [1] [2]. The following week, a Joseph Rowntree Reform Trust poll revealed that 53% ofpatients oppose a central medical records database with no right to opt out. A campaign, The

wairarapasfuture.govt.nz

INDEPENDENT REPORT SUPPORTS A SEPARATE WAIRARAPA A comprehensive financial study has confirmed that not only is a separate Wairarapa unitarycouncil financial y viable, it is also likely to be the best option for meeting the needs of localAs wel as explaining why formation of an independent unitary authority wil have amanageable impact on rates, the authors of the study also strongly wa

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