BERN UND REGION herr der metalle
! Station Worb Dorf: Schon von Weitem ist sie zu
te seinen Rahmen gesprengt. Was wäre, wenn er
Eisen zum Glühen bringt. Er haut aber nicht nur ge-
erkennen, die grün-gelbe Metallpalme aus einer
nochmals zurück, nochmals von vorne beginnen
konnt aufs Eisen, sondern auch auf die Pauke. Auf
ausgedienten Strassenlaterne. Die Industriedächer
könnte? «Wahrscheinlich würde ich es wieder so
einem Podest – der Bühne – steht sein Schlagzeug,
überragend, glänzt sie in der gleissenden Mai-Son-
machen, wie ich es gemacht habe. Vielleicht wür-
fl ankiert von einer roten und einer silbernen Rake-
ne als Wegweiserin zu einem Garten der beson-
de ich aber auch Antiquitätenhändler werden.»
te. Kunstwerke aus des Künstlers Hand, um die sich
deren Art: Dem Metallgarten des Künstlers Roger
So vielseitig wie der 47-jährige Künstler selbst ist
Buck Rogers mit Flash Gordon streiten würde.
auch sein Raum. Wenn Bertsch sich in die Rolle
Ein Alchimist scheint er zu sein, Roger Bertsch
Alles begann mit dem Schild «Schrott-Renova-
des Gastgebers begibt für geschlossene Gesell-
alias Eisenbezogen, wie er alte, verrostete Mistga-
tionen». Was bis 1992 noch die Produktionshalle
schaften, dann verwandelt sich der Metallgarten
beln in eine zierliche Libelle verwandelt oder aus
der Verzinkerei Worb war, ist seither der Schaffens-
in ein Kulinarium. Gläser und Besteck glänzen auf
Schrott den Tantalos-Brunnen schmiedet: Ein spi-
raum von Roger Bertsch. Metallkünstler oder Eisen-
weissen Tischtüchern, Kerzenfl ammen lodern, im-
ralförmiges Eisenwerk, gekrönt von fünf Händen,
plastiker wird er genannt, er selbst bezeichnet
posante Blumenbouquets, ein buntes Buffet voller
jede von ihnen eine Schale haltend. Die Hände ste-
sich als «Eisenbezogen». Bertsch macht sich nicht Köstlichkeiten und der musikalische Beitrag sind
hen als Symbole für die fünf Kontinente. Und alle
viel aus dem Wort «Kunst» und seiner Defi nition.
ein Schmaus für alle Sinne. Am Tag danach zeugen
dürsten sie nach Wasser, kommen aber nicht nahe
«Kunst ist für mich, wenn eine alleinerziehende
nur noch ein Wäschezuber mit frisch gewaschenen
Mutter ihre Kinder so grosszieht, dass diese mit 18
weissen Tischtüchern, ein blank geputzter Tresen
Tradition im Metallgarten sind die öffentlichen
in die Gesellschaft entlassen werden können», sagt und die Blumenbouquets vom feierlichen Anlass.
Silvester-Feten. Das alte Jahr wird musikalisch-
er. Auch sonst ist er weniger ein Mann der grossen
Der Metallgarten ist wieder ganz der alte.
kulinarisch verabschiedet und das neue klingend
Worte, vielmehr ein Mann der grossen Taten, ein
Wüsste man nicht, dass in dieser alten Fabrik-
begrüsst. Legendär sind die Kerzennächte, in de-
Macher eben; bodenständig, ausgeglichen, ein
halle aus glühenden Eisen neue Skulpturen ge-
nen der Metallgarten zu einem Lichtergarten wird.
Naturbursche, der auch mal auf dem Traktor sitzt.
schmiedet und alte Skulpturen restauriert werden,
Dann brennen 200 Kerzen auf kunstvoll geschmie-
Eigentlich wollte er Bauer werden, damals, aber es
so würde man glatt denken, man befi nde sich in
ist anders gekommen. Ein Musikstudium am Berner
einem Antiquariat. Roger Bertsch liebt alte Kunst-
Ein letzter Blick hoch zur Palme mit ihren rost-
Konservatorium aus Leidenschaft und eine Schlos-
objekte, Sammlerstücke, Überbleibsel aus einer an-
farbenen Kokosnüssen, die Abendsonne blendet
serlehre aus Vernunft haben ihm den Weg für sein
deren Zeit. Ein altes Jugendstil-Eisentor, reich ver-
noch. Ein warmer Mai-Tag geht zu Ende, ein Vorbo-
zukünftiges Schaffen geebnet. Bertsch weiss, was
ziert mit Ranken und Rosetten - gerettet aus einem
te des Sommers. Aber auch der nächste Sommer
er will. Und er macht, was er will. Er packt seine
Vorratskeller hinter allerlei Eingemachtem - nennt geht vorüber und ihm folgen wieder düstere, kühle
Vorhaben couragiert an, sucht – und fi ndet – Wege,
er seinen «Spickzettel». Da steht auch ein Opel von Herbsttage. Dann ist es höchste Zeit für die nächs-
seine Visionen umzusetzen. Das macht ihn aus.
vorgestern, knallorange, auf Hochglanz poliert. Ein
te Kerzennacht im Metallgarten von Roger Bertsch
Anfangs hat er nicht nur in der alten Verzinke-
Fernseher, ein Motorrad aus derselben Ära. Regale, alias Eisenbezogen.
rei gearbeitet, sondern auch gewohnt. Die fi nan-
übervoll mit allerlei Abgewracktem und Aufgemö-
zielle Belastung einer zusätzlichen Wohnung hät-
beltem. In einer Ecke die Esse, in der Bertsch die
Info: www.eisenbezogen.ch ensuite - kulturmagazin Nr. 7
Gasz Balázs, Benkő László, Jancsó Gábor, Lantos János, Alotti Nasri, Rőth ErzsébetOxidatív stressz és gyulladásos válaszreakciók mértékének vizsgálata hagyományos és pumpa nélküli koronáriaműtétekbenCard. Hung. 2003, 33 (Suppl. 2): A55. Alotti Nasri, Simon József, Kassai Imre, Tarsoly László, Csordás József, Harang PéterÉrdemes-e végezni carotis és szívműtétet