l&s 4-2007

Know-How
Anästhesie in der Stillzeit
Stillzeit sind angstbesetzt. Gera- und Kleinkinder zu ernähren. DieWHO empfiehlt ausschließliches Stillen bis zum 6. Lebensmonat und fort-gesetztes Stillen „bis zu 2 Jahren und dar-über hinaus“ (1). Die Empfehlung gilt kei-neswegs nur für Entwicklungsländer.
Auch in der westlichen Welt bleibt dieErnährung mit Muttermilch „die effektiv- ste Intervention, um Mortalität und Mor-bidität bei Säuglingen zu reduzieren“(2).
Jede Entscheidung, die das Stillen ein- schränkt, muss daher sorgfältig abgewo- eine Rolle. Als bestes Maß für eine poten- fiehlt ein Übersichtsartikel der Zeitschrift „AINS“ eine Stillpause von 12-24 Stun- Dosis, den das Kind effektiv aufnimmt.
Pharmakologie
(AAP) sieht einen Expositionsindex <10% als sicher an(6), die Autoren des deutsch- Lipidlöslichkeit, Molekulargewicht, Pro- werden. Bis vor wenigen Jahren fiel diese als Grenze an(7). Mit der ersten Stillmahl- Abwägung in der Regel sehr restriktiv aus.
hältnis der Stoffkonzentration in der Mut- termilch zu jener im mütterlichen Plasma, Anästhesie-Lehrbücher: „Für Narkosen sagt alleine allerdings noch nichts über während der Stillperiode ist bisher nicht das Risiko für das gestillte Kind aus. Die Zeitpunkt der Stillmahlzeit, die orale Bio- sie hervorrufen können und wie groß der ‚Sicherheitsabstand‘ bis zur Wiederauf- zentration. Darüber hinaus spielen indivi- nahme des Stillens sein sollte.“(3) In der duelle Faktoren wie die Reife des Kindes, höherem Maß in die Muttermilch überge- Know-How
Prämedikation
gen auf das Kind über; klinisch bedeutsa- sollte im Gespräch mit der Patientin indi- Off Label Use
Die Therapie stillender Mütter geschieht in den meisten Fällen als Off-Label-Use.
ist in der Stillzeit akzeptabel(18); für bei- menten in der Stillzeit in Roter Liste, Fach- Hypnotika
Die zur Einleitung und Narkoseaufrechter- pine mit aktiven Metaboliten wie Diaze-pam (Valium®) und Dikaliumchlorazepat die Milch über. Aufgrund der kurzen Halb- Patientengruppen ist jedoch nicht rechts- nach „aktuellem medizinischen Kenntnis- ersten Lebenstagen besonders gefährdet.
jedoch nur für kurze Zeit in der Milch auf.
stand“ wirksam und unbedenklich ist und Lethargie, Trinkschwäche und EEG-Verän- besonders für schlecht oral bioverfügbare mit 30-90 Stunden noch deutlich über der Medikamente im Einzelnen
Eine Exposition des gestillten Kindes ist die Expositionsdauer kurz ist, bleibt die geborenen und Säuglingen ist eine früh- nicht nur sicher, sondern auch vorteilhaft für Mutter und Kind. Stillpausen oder gar her nicht beschrieben;in der Stillzeit sollte vorzeitiges Abstillen sind mit zusätzli- len für das Kind – veränderte Darmflora ko einer Saugverwirrung(11) - kann es bei ähnlichen Symptomen („milk fever“(12)) Know-How
0,1% für Thiopental (Trapanal®)(20).
Trotz der im Säuglingsalter verlängerten Lokalanästhetika wie Levobupicain (Chir- Sectios gelten als effektiv und sicher(24); ersten Tagen nur wenige Milliliter Kolos- trum auf, so dass die absolute Menge auf- gen jedoch unwahrscheinlich erscheinen.
date®) und Ketamin (Ketanest S®) in der wünschte Nebenwirkungen gibt es nicht.
Andere perioperativ
verwendete Medikamente
dung. Die kurze Halbwertszeit von Alfent- anyl macht es zum Mittel der Wahl für kür- den. Als Mittel der Wahl zur chirurgischen losporine. Bei Allergien kann auf Erythro- sich nach beruflicher Exposition der Mut- den; bei Kindern mit erhöhten Bilirubin- milch gemessen. Neurologische Auffällig- Inhalationsnarkosen beschrieben(22).
keiten sind bisher nicht beschrieben(25). Säuglinge sind nicht bekannt. Für neuere ne®), Isofluran (Attane®) oder Desfluran Opiaten werden diskutiert(26). Intra- und wenig Literatur. Da auch für kurzdauern- gestillte Säuglinge sind nicht zu erwarten. Muskelrelaxantien
Stillkindern bekannt sind(30), stellt eine Lokalanästhetika
ernsthaften Unverträglichkeitsreaktionen schlechten oralen Bioverfügbarkeit macht met®) sollten einer strengen Indikations- kungen auf Säuglinge betrifft. Bei Peridu- Dosis das Kind. Da Lokalanästhetika oral scheinlich ist. Dies gilt in gleicher Form Die in der Stillzeit am besten untersuch- Lidocain als Antiarrhythmikum(27) bzw.
kontinuierlicher hochdosierter intrapleu- keine Auswirkungen auf das gestillte Kind Methämoglobinbildner sollte bei Stillen- falgan®) und Ibuprofen (Ibuhexal®).
Know-How
Informationen zu ausgewählten Narkosemedikamenten nach Quelle
Hypnotica
Rote Liste
Beipackzettel
Schaefer/Spielmann/Vetter*
Rote Liste
Beipackzettel
Schaefer/Spielmann/Vetter*
Opiat der Wahl in der Stillzeit, Einzeldo- Opiat der Wahl in der Stillzeit, Einzeldo- Muskelrelaxantien
Rote Liste
Beipackzettel
Schaefer/Spielmann/Vetter*
Lokalanästhetika
Rote Liste
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Schaefer/Spielmann/Vetter*
nicht Mittel der Wahl, bei akzidentieller *C. Schaefer, H. Spielmann, K. Vetter: Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit, Elsevier, 2006 den nichtsteroidalen Antirheumatika.
0,5% der gewichtsbezogenen Dosis(35).
boliten aber nicht geklärt ist und mit Ibu- Know-How
thidin und der neu-rotoxischen Neben-wirkungen mit Zusammenfassung
gut und sicher durchführen, ohne dassdas Kind auf die Vorzüge der Muttermilch- Auswirkungen
Milchmenge
gesunden Neugeborenen und Säuglingnichts gegen eine unmittelbare Wieder- ist und sich körperlich dazu in der Lage fühlt, darf sie ihr Kind anlegen(44). Dies gering ist(45). Für ehemalige Frühgebore- profen eine sichere, gut verträgliche Alter- native zur Verfügung steht, sollte es nicht mangelzustände bei längerer krankheits- bedingter Nüchternheit oder Fieber sowie ling(36)!) und Piroxicam (Felden®). Auch Weiterführende
Informationen:
Erfahrungen in der Stillzeit nicht indiziert.
(Paspertin®) erhöhen die Prolaktinsekre- sehr gut milchgängig; annähernd gleiche wie ein Fall von Zyanose beim Kind(38). In der Stillzeit ist seine Anwendung kontra- im selben Ausmaß tun, ist dies kein Argu- ment für eine unzureichende postoperati-

Source: http://www.stillinfo.ch/Dokumente/ls-4_2007-anaesthesie-in-der-stillzeit.pdf

Versuchsobjekt kind

Versuchsobjekt Kind von Martin Lindner, Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 23.Juni 2004 Verlässliche Daten über die Wirkung von Medikamenten für Kinder sind rar. Ärzte und Politiker fordern nun mehr wissenschaftliche Studien an Minderjährigen. Kritiker befürchten dagegen, die Kleinen könnten sinnlos unnötigen Belastungen ausgesetzt werden. Böse Zungen sagen, dass man aus

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