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Herausforderung ADHS (Aufmerksamkeits-Defizits-Hyperaktivitäts-Störung)
Erkennen – Handeln – Helfen in Kindergarten und Volkschule
Vortrag von Mag. Wolfgang Binder am 29.4.2008 im Pfarrsaal Fernitz

Inhaltsübersicht
•Definition ADHS/ADS
•Symptome/Ursachen/Diagnose
•Verdacht ADHS/ADS in Kindergarten/Schule was tun?
•Medikation
•Zahlen und Wissenswertes
•Stärken eines ADHS/ADS Kindes

Definition:
Aufmerksamkeits-Defizits-Hyperaktivitätsstörung
•Aufmerksamkeitsschwäche
•Impulsivität
•Hyperaktivität
–Nicht dem Alters- und Entwicklungsstand entsprechend
•Auffälligkeiten vor 7. Lebensjahr
•Länger als 6 Monate
•Auftreten in mehr als einem Bezugssystem Æ Kindergarten/Schule, Elternhaus, Freizeit

Wissenschaft unterteilt in 3 Untertypen:
•vorwiegend unaufmerksamer Typ (ADS)
•vorwiegend hyperaktiver-impulsiver Typ
•kombinierter Typ

Allgemeine Symptome:
Unaufmerksamkeit: schlechte
ständiges Unterbrechen und Stören anderer Ruhelosigkeit/Getriebenheit
Symptome bei Kleinkindern:
Verhalten in der Gruppe
•Trotziges und störende Verhalten
•Große Schwierigkeiten sich an Regeln und Grenzen zu halten
•Integrieren sich schwer in die Gemeinschaft
•Beteiligt sich nicht konstruktiv an Gruppenspielen
•Erlebt Gruppenbeschäftigungen als Überforderung
•Enorm niedrige Frustrationsgrenze
•Dominieren gerne und wollen im Mittelpunkt stehen
•Auf der anderen Seite ziehen sie sich oft alleine in die Ecke zurück
Symptome bei Kleinkindern:
Verhalten bei alleinigen Spielen:
•Können sich meist nicht sinnvoll alleine beschäftigen
•Sind oft zappelig
•Spielen chaotisch, destruktiv und wenig ausdauernd
•Können sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren
•Kaum haben sie ein Spiel begonnen wechseln sie zum nächsten
•Klagen oft über Langeweile
•Sind teils ungeschickt
•Wenig Gespür für Gefahren
•Laufen häufig weg
•Bei Mädchen ist häufig keine Hyperaktivität vorhanden. Sie neigen eher zu Träumereien, sind völlig im Spiel
versunken und trödeln gerne.
Symptome im Jugendalter:
•Bei 2/3 der ADHS-ler verschwindet die Hyperaktivität mit der Pubertät
Unaufmerksamkeit bleibt und kann zunehmen
Impulsivität bleibt und kann zunehmen
•Klassische Probleme der Pubertät treten verstärkt auf
•Teils oppositionell-aggressives Verhalten
•Stark Vermindertes Selbstwertgefühl
•Anfälligkeit für Alkohol- und Drogenabusus
•Anfälligkeit fürs Abgleiten in Delinquenz

Symptome in der Schule:
•Chronisch unzufrieden
•Missmutig depressiv verstimmt
•Launisch, unerwartete Wutausbrüche
•Ausdauer- und Konzentrationsmangel
•Fehlendes Durchhaltevermögen
•Fehlende Selbstorganisation
•Ungenügende Leistung trotz Anstrengung
•Chronisch vergesslich und verspätet

Ursachen:
•ADHS ist eine neurobiologische Funktionsstörung mit einer hohen genetischen Komponente
•ADHS wird keinesfalls durch das Verhalten oder die Erziehung der Eltern verursacht
•ADHS-Problematik kann durch psychosoziale Faktoren begünstigt bzw. kompensiert werden

Diagnose:
•Die besten Chancen für eine gute Entwicklung bestehen, wenn die Diagnose „ADHS“ frühzeitig gestellt wird.
•ADHS kann nicht durch eine „Blickdiagnose“ oder ein kurzes Gespräch festgestellt werden und erfordert viel
fachliche Erfahrung •Die Diagnostik ist zeit- und arbeitsaufwändig Zum Ausschluss anderer Erkrankungen: –Hör-, Sehtest –EEG –Blutuntersuchung Verdacht ADHS im Kindergarten / in der Schule: Was tun?
•Über längeren Zeitraum beobachten eventuell Protokoll führen
•Sich mit Kollegen austauschen
•Wird das beobachtete Verhalten in allen Unterrichtsfächern gezeigt (Unterschiede)?
•Achten Sie auf die soziale Integration des Kindes!
•Positive Eigenschaften des Kindes?
•Wie erlebe ich mein eigenes pädagogisches Handeln?
•Gibt es Erfolge?
•Gibt es einen typischen Verlauf der Auffälligkeiten?
•Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?
•Letzter Elternkontakt?
•Laden Sie die Eltern frühzeitig zu einem Gespräch ein!
Elterngespräch Leitfaden
–Führen Sie kein Gespräch zwischen Tür und Angel
–Nicht bewerten sondern schildern
–Teilen Sie den Eltern ihre Sorge um das Kind mit
–Vermeiden sie „Killerphrasen“
–Erheben Sie keine Anschuldigungen und Vorwürfe
–Bitten Sie die Eltern um Rat
–Stellen Sie keine Forderungen auf, sondern finden Sie gemeinsame Ziele

Elterngespräch Leitfaden
–Halten Sie den Kontakt zu den Eltern
–Tauschen Sie Wissen aus
–Setzen Sie Eltern nicht unter Druck
–Schildern Sie das konkrete Verhalten des Kindes
–Verweisen Sie auf Stärken des Kindes
–Animieren Sie die Eltern zum Beobachten
–Planen Sie eine gemeinsame weitere Vorgehensweise
–Ermuntern Sie die Eltern, einen Experten (Facharzt, Psychologen…) aufzusuchen


Allgemeine förderliche Maßnahmen
•Denken vor Reden (Vorbereitung)
•Handeln statt Reden (unmittelbar)
•Regeln und Grenzen aufstellen
•Regelmäßigkeit, Rituale
•Konsequenz und Konsistenz
•Nicht diskutieren, nicht nörgeln, nicht schimpfen
•Liebevoll schimpfen (Humor)
•Nicht persönlich nehmen
•Immer wieder bei „Null“ beginnen

Förderliche Maßnahmen im Klassenraum:
•Platz vorn in der Nähe des Lehrers
•Nicht im Blickfeld der ganzen Klasse
•Nicht am Fenster
•Neben ruhigen Kind
•Notfalls alleine am Tisch
•Nur Arbeitsmaterial auf dem Tisch
Nützliche Techniken im Unterricht:
•Blickkontakt
•Zeichensprache
•Körperkontakt
•Karten
•Time Out
•Positive Verstärkung
•Feedback
•Anspornen
•Rückfragen
•Hausaufgabenheft

Indikation zur medikamentösen Behandlung:
•Kriterien für ADHS erfüllt
•Bisher sinnvoll eingesetzte Verfahren waren nicht ausreichend
•Erheblicher Leidensdruck für Kind/Jugendlichen und Eltern
•Deutliche Beeinträchtigung psycho-sozial und in der Leistung
•Gefahr für weitere Entwicklung
9Stationäre Einstellung + regelmäßige Kontrolle!
9Medikation vor dem 6Lj wird in der Regel nicht empfohlen!
9Medikamente können unterstützen, aber nicht heilen!
Gängige Medikamente in Österreich
•Methylphentitat: Ritalin, Concerta erhöht Dopamin Konzentration
–Ritalin: wirkt bis 4 Stunden, mehrmals Gabe notwendig
–Concerta: Depotwirkung bis 12 Stunden
•Strattera (Atomoxetin): erhöht Noradrenalin Konzentration
–Einmal tägliche Einnahme reicht
–Schwierige und sehr individuelle Einstellung
–4 bis 6 Wochen bis es wirkt
–Sehr teuer

Mögliche Nebenwirkungen:
•Appetitmangel
•Kopfschmerz, Bauchschmerz, Schwindel
•Einschlafstörung (MPH), Müdigkeit (ATX)
•Missstimmung, Weinerlichkeit
•Verstärkte Unruhe am Ende der Medikamentenwirkung (MPH)
•Auslösung / Verschlechterung von Tic´s (MPH)
•Vorübergehende Wachstumsverlangsamung bei normaler Endgr e möglich (MPH)
•Leberwerterhöhungen (ATX)
Zahlen und Wissenswertes:
Häufigkeit der Störung: 5-10%, maximal 12%
•Im Schnitt sitzt in jeder Schulklasse ein betroffenes Kind.
Jungs scheinen 6-10mal häufiger mit der Störung belastet zu sein, fallen durch „lärmende“ Symptomatik eher auf
Mädchen eher unauffällige Variante (verträumt, abwesend, vergesslich) richtige Schwierigkeit beginnt in der Pubertät •Kinder mit ADHS/ADS sind im Durchschnitt NICHT mehr und NICHT weniger intelligent als ihre Altersgenossen.
In mehr als der Hälfte aller Fälle haben Kinder mit ADHS eine Begleiterkrankung, eine so genannte Komorbide
Störung. Dies kann die Entwicklung des Kindes zusätzlich erschweren.
ADHS wächst sich nicht aus. Bei rund zwei Drittel bleiben die Symptome bis ins Erwachsenenalter – wenn auch in
veränderter Form – erhalten.
Stärken eines ADHS Kindes: „Der Jäger in der Gesellschaft der Farmer“
Spontane ausgeprägte Hilfsbereitschaft
•Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn für sich und andere
•Oft verblüffende Beobachtungsgabe
•Ausgeprägte Tier- und Naturliebe
•Ausgeprägter Orientierungssinn
•Enthusiasmus
•Einfühlungsvermögen
•Phantasie
•Kreativität
•Zähigkeit
•Intuition
Mag. Wolfgang Binder., Klinischer und Gesundheitspsychologe, Mail: [email protected], [email protected]; Web: www.ikjf.at

Source: http://www.dekanat.at/dekanat/graz-land/fernitz/arbeitsgruppen/kath-bildungswerk-fernitz/080429adhs/ADHS-Vortrag_Word.pdf

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