Rudi schröfelbauer

Berufsverband der Pharmareferenten Österreichs – BVPÖ
Sehr geehrter Herr Präsident Konidaris Gerassimos! Sehr geehrter Herr Präsident Wolfgang Vogel! Sehr geehrter Herr Vizepräsident Oscar Mario Rilo Castro! Verzeihen Sie meine späte Antwort auf Ihre Einladung nach Madrid. Ich bedanke mich für die Einladung. Ich habe die Präsidentschaft beim BVPÖ November 2008 von unserer Obfrau Marianne Lang übernommen. Da ich bald in Pension gehen werde, übe ich diese Funktion bis Ende 2012 aus. Der BVPÖ (Berufsverband der Pharmareferenten Österreichs) befindet sich in keinem sehr guten finanziellen Zustand. Die Zahlungsmoral der Mitglieder lässt zu wünschen übrig. Ferner wird die Zahl der Pharmareferenten kleiner (Pension, Kündigungen, berufliche Veränderungen). Viele unserer Kolleginnen und Kollegen sehen nicht die Notwendigkeit, Mitglied beim BVPÖ zu werden. Trotz aller Anstrengungen mit viel Engagement meines kleinen Teams bleibt die Anzahl der zahlenden Mitglieder bescheiden niedrig. Wir, der BVPÖ, haben im Herbst 2011 die Sektion Medizinprodukteberater (MPB) gegründet. Die Gründe dafür sind: Viele Pharmareferenten wechseln von der Pharma zu Firmen mit Medizinprodukten und umgekehrt. Die Tätigkeit des Medizinprodukteberates ist ebenso verantwortungsvoll. Die Ausbildung mit einer Prüfung wird in Österreich reglementiert. Ferner kann ich mit einer größeren Mitgliederzahl das Bürosystem auf professionelle Beine stellen. Der Mitgliedsbeitrag und die Serviceleistungen sind für die MPB gleich wie bei den Pharmareferenten. Ich muss ihnen, geschätzte Präsidenten der UIADM, mitteilen, dass die Kosten für eine Teilnahme in Madrid ca. € 800,- bis € 1.000.- betragen. Diese Ausgabe sprengt unser kleines Budget! Daher bitte ich Sie, unser Fernbleiben aus Österreich zu entschuldigen! Außerdem sind wir der UIADM noch die Mitgliedsbeträge schuldig. -Letzte Einzahlung erfolgte 2005! Eine Folge der Situation der Pharmareferenten in Österreich! Nach den Jahren des Aufrüstens, immer mehr Linien und BU`s, kommt jetzt die Zeit der Abrüstung. Da gab es vor einigen Jahren noch eine Firma, die für Zantac 150mg und Zantac 300mg jeweils einen eigene Linie mit je 8 Pharmareferenten beschäftigte. Ich stellte öfters die Frage: “Wie viele Pharmareferenten verträgt der Arzt am Tag?”. Ich wurde für meine Ansichten damals als rückständig bezeichnet. Sparen ist zurzeit das Schlagwort aller Verantwortlichen. Daher die Verminderung der Anzahl der Pharmareferenten. Das ist Sparen am falschen Ort bei den falschen Personen, bei der falschen Berufsgruppe. Etwas später möchte ich über die vielseitigen Aufgaben der Pharmareferenten noch meine Gedanken kundtun. Die Gründe, warum jetzt so an Mitarbeitern gespart wird, sind vielseitig: Es steckt wenig Neues in der Entwicklung der Industrie, die Gesundheitssysteme kämpfen um die Finanzierung, usw. Es ist in der ganzen Wirtschaft ein sehr negativer Trend zu sehen. Er erfasst auch unseren Berufszweig. Können wir den Trend überhaupt aufhalten? Die positive Seite: In Österreich gibt es doch immer wieder neue Firmen, die einen Außendienst aufbauen. Die negative Seite: Die ganz großen Konzerne bauen Mitarbeiter ab. Der Beruf Pharmareferent ist in Österreich gesetzlich anerkannt – seit 1983! Die Pharmareferent-Ausbildung ist in Österreich nur mit einer Matura möglich! Vorbereitungskurse (sehr zu empfehlen) werden angeboten. Die Prüfung wird von der Pharmig durchgeführt und die Durchfallsrate ist sehr hoch. Erst nach bestandener Prüfung ist man berechtigt, als Pharmareferent zu arbeiten. Trotzdem versuchen immer wieder Firmen, ungeprüfte Aussendienstmitarbeiteter als Pharmareferenten loszuschicken. Die Strafe ist hoch, für solches Vergehen ist laut Gesetz von der Firma € 15.000,- und der Mitarbeiter € 7.500,- zu zahlen. Welche Aufgaben erfüllen die PharmareferentINNen? PharmareferentINNen sind laut Gesetz die berechtigten Personen für die Arzneimittelwerbung. PharmareferentINNen stehen zwischen Industrie einerseits und den Ärzten, Apothekern, Pflegepersonal sowie Patienten andererseits. PharmareferentINNen bringen neue Informationen aus der Medizin zu Ärzten, Apothekern, Pflegepersonal sowie Patienten. PharmareferentINNen organisieren Fortbildungsveranstaltungen, Kongresse und halten selbst Vorträge. PharmareferentINNen unterrichten Ärzte, Apotheker, Pflegepersonal und Patienten in Produkt-bzw. Geräteschulungen. PharmareferentINNen melden Nebenwirkungen/Unerwünschte Ereignisse und Ideen zurück an ihre Firmen. Es ist der Pharmareferent, der auch zum Wohle der Patienten seine Aufgabe erfüllt. Es ist auch gerecht, kommerziell zu denken! Ohne Firmenvertreter (PharmareferentINNen oder MedizinprodukteberaterINNEN) wird es nicht gehen! Eine Pharmaindustrie ohne PharmareferentINNen oder MedizinprodukteberaterINNEN? Die Medikamente werden dadurch nicht billiger!
Natürlich wurde schon ausprobiert, diese Leistungen der PharmareferentINNen oder MedizinprodukteberaterINNEN durch
BILLIGERE zu ersetzen, z. B durch Telefonmarketing in der Pharmaindustrie (Beispiel Fa. Schütz, Wien). Wer sitzt da hinter
dem Telefon? Das sind keine geprüften PharmareferentINNen! Diese Personen geben Auskunft über registrierte Arzneimittel!
Die Pharmafirmen wollen mit dem Telefonmarketing zweierlei erreichen: Erstens die Steigerung des Verkaufs eines
Medikamentes und zweitens die Kontrolle über den Außendienst. Telefonmarketing wird von Kunden aber als Belästigung
gesehen und kommt leider auch in anderen Branchen vor!
Warum die späte Antwort? Der Jänner beginnt mit einer Tagung und das bedeutet für mich immer viel Arbeit, die meine Firma
von mir verlangt. Zweitens habe ich meine Vorstandsmitglieder über diesen internationalen Kongress informiert und um Ihre
Meinung gebeten. Drittens mussten wir diesen Brief in Englisch und Spanisch übersetzten lassen.
Ich bitte Sie, solche Kongresse längerfristig zu planen und zu organisieren!
Ich und die PharmareferentINNen Österreichs wünschen Ihnen, sehr geehrte Damen und Herrn der UIAM, alles Gute, viel
Erfolg und positive Veränderungen für unseren Beruf.
Ich freue mich auf eine Zusammenfassung des Kongresses in Madrid, die ich dann an alle PharmareferentINNen in Österreich
verteilen werde.
Mit kollegialen Grüßen
Rudolf Schröfelbauer
Rudi Schröfelbauer
Präsident des BVPÖ
Ziegelstr 9v
A-8045 Graz - Andritz
Tel. + Fax.: +43(0)316/67-87-47
Privates Handy: +43(0)664/544 - 62 - 51
Privates E-Mail: [email protected]

Source: http://www.bvpoe.at/necesse/2012-brief-uiadm-03.pdf

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